"Schlag den Raab" "Schlag den Raab": Berliner schlägt Stefan Raab nach über sechs Stunden

Köln - Der Berliner Peter Meiners (34) hat ProSieben-Spaßmacher Stefan Raab (48) in einer Rekord-Ausgabe von dessen Spielshow „Schlag den Raab“ besiegt. Nach vier Siegen in Folge musste sich Entertainer Raab erstmals wieder geschlagen geben: In der 49. Folge verlor er in der Nacht zum Sonntag nach einem Nervenkrieg. Meiners nahm den Jackpot von 2,5 Millionen Euro mit nach Hause.
Die Entscheidung fiel erst nach 368 Minuten, also mehr als sechs Stunden, um 2.23 Uhr. Bisherige Rekordlänge waren 350 Minuten im März 2012. Raab bestreitet die Show seit 2006 und wurde inzwischen 15 Mal besiegt. Die nächste Ausgabe um dann nur 500 000 Euro soll am 20. Dezember kommen.
Eine Rolle mit 66 Metern Klebeband muss ohne Hilfsmittel mit bloßen Händen vollständig abgewickelt werden. Raab klebt das Band in Windeseile um seine eigenen Beine und gewinnt: 1:0.
Die Kandidaten müssen Persönlichkeiten aus Sport, Politik, Kultur und Show anhand eines Bildes mit Vor- und Nachnamen benennen. Peter beweist erstmals sein exzellentes Allgemeinwissen. 2:1 für den Herausforderer.
Bei diesem französischen Spiel müssen die Kandidaten auf einem Brett Holzscheiben mit einem Gummi durch ein schmales Loch auf die gegnerische Seite flitschen. Sie schießen gleichzeitig von beiden Seiten mit zehn Scheiben auf das Türchen. Wer zuerst alle zehn im gegnerischen Feld platziert, macht den Punkt. Peter flitscht schneller: 5:1
Außenspiel: Es geht darum, den Baseball möglichst weit zu schlagen. Jeder schlägt sechs Bälle pro Spiel, vier gewonnene Spiele bedeuten den Sieg. Peter gewinnt knapp: Es steht bereits 9:1.
Ein Verfolgungsrennen mit Mountainbikes auf einer rutschigen Außenbahn aus Sand und Sägemehl. Der Gegner im Rondell muss eingeholt werden. Stefan stürzt und kann den Rückstand nicht mehr aufholen. Der Herausforderer erhöht auf 14:1!
Ein Verfolgungsrennen mit Mountainbikes auf einer rutschigen Außenbahn aus Sand und Sägemehl. Der Gegner im Rondell muss eingeholt werden. Stefan stürzt und kann den Rückstand nicht mehr aufholen. Der Herausforderer erhöht auf 14:1!
Wer als Erster 50 Glühbirnen funktionsfähig einschraubt gewinnt das Spiel. Raab dreht deutlich schneller und gleicht aus: 14:14
Stefan und Peter schnipsen abwechselnd mit kleinen Holzscheiben auf eine große Scheibe, um sie vom Holzbrett zu stoßen. Sechs Mal Versenken führt zum Sieg. Raab schnipst zu oft daneben, Peter führt erneut. 22:14.
Bühne frei für Elton zum Allgemeinwissensquiz. Raab siegt souverän und zieht erstmals seit Spiel 1 vorbei: 23:22.
Es gilt, einen Fußball so gegen eine Wand zu schießen, dass er durch ein Tor und über die Ausgangslinie zurückrollt. Die Distanz wächst dabei jede Runde. Stefan beweist mehr Ballgefühl und erhöht auf 33:22.
Auf einem Podest liegen fünf Holzstäbe in fünf unterschiedlichen Farben und Formen. Den Spielern werden zwei Symbole angezeigt, anhand derer sie durch logisches Ausschlussverfahren den richtigen Stab schnappen sollen. Der Schnellere gewinnt. Das ist Peter. Erneuter Ausgleich! 33:33.
In diesem Spiel werden vorgegebene Begriffe abwechselnd in die richtige Reihenfolge sortiert. Peter gewinnt klar und geht mit 45:33 erneut in Führung.
Die Kandidaten werfen aus Distanz abwechselnd je vier Säckchen auf eine Rampe mit Loch. Ein Treffer ins Loch bringt drei Punkte, Liegenbleiben auf der Rampe einen. Raab spielt mit reichlich Zielwasser und liegt nun wieder knapp vorn: 46:45
Mit chinesischen Essstäbchen müssen pro Runde zehn Erbsen zielgenau in zehn Mulden gelegt werden. Peter beweist ein sehr ruhiges Händchen - nun entscheidet das letzte Spiel, denn es steht 59:46.
Ein Pubspiel aus England soll über Sieg oder Niederlage entscheiden: Ein Metallring hängt an einem Seil. Er muss so geschwungen werden, dass er an einem Haken an der Wand hängen bleibt. Nach einer Stunde hat keiner der beiden Kandidaten es geschafft. Die Regie entscheidet sich für ein neues Spiel.
Sudden Death: Wer es zuerst schafft, mit einem Flummi nach zweifachem Aufprallen auf dem Boden in ein Fass zu treffen, gewinnt. Um 2.23 Uhr versenkt Peter den Ball und ist um 2,5 Millionen Euro reicher.
Weil die zwei Kontrahenten im 15. Spiel keinen Sieger ausmachen konnten, wurde erstmals ein 16. Spiel angesetzt, in dem lediglich ein Flummi nach zweimaligem Aufprall in einem Plastikkorb landen musste. Meiners schaffte das. Der Rekordgewinn in der von Steven Gätjen moderierten Show, in der der Jackpot wächst, wenn Raab gewinnt, liegt bislang bei 3,5 Millionen Euro. Weil Reporter Frank Buschmann verhindert war, kommentierte Ron Ringguth die langen Spiele.
In einer Mitteilung vom Sonntag freute sich ProSieben: „Die Zuschauer sind von dem archaischen Duell Mann gegen Mann begeistert.“ „Schlag den Raab“ hatte bei den als werberelevant erachteten 14- bis 49-Jährigen mit 21,9 Prozent einen sehr guten Marktanteil, besser als alle anderen Shows am Samstagabend.
In absoluten Zahlen jedoch lag die Raab-Show aus Köln bei den 20.15-Uhr-Sendungen mit durchschnittlich 2,65 Millionen Zuschauern nur auf Platz vier - hinter „Kommissarin Heller“ (ZDF), „Verstehen Sie Spaß?“ (ARD) und „Das Supertalent“ (RTL). Beste Quote überhaupt holte der kurze Klitschko-Boxkampf bei RTL mit mehr als 9 Millionen Zuschauern.
Die „Schlag den Raab“-Show vom Samstagabend war die Ausgabe, die Raab vor zwei Wochen noch wegen eines grippalen Infekts absagen musste. Es war das erste Mal in seinen 16 ProSieben-Jahren, dass er hatte passen müssen. „Doch auch jetzt schien der Moderator nicht richtig genesen, putzte sich oft die Nase, hustete bei Anstrengung, kämpfte jedoch wacker bis zum Finale“, kommentierte die „Bild“-Zeitung. (dpa)