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Schauspielerin Schauspielerin: Marianne Kiefer stirbt im Alter von 79 Jahren

Von Susann Huster 04.01.2008, 12:42
Die Schauspielerin Marianne Kiefer (l.) spielt zusammen mit Helga Göring (M.) und Ingeborg Krabbe (r.) während einer Probe für das Stück «Der Witwenclub» auf der Bühne der Komödie in Dresden. (Foto: dpa)
Die Schauspielerin Marianne Kiefer (l.) spielt zusammen mit Helga Göring (M.) und Ingeborg Krabbe (r.) während einer Probe für das Stück «Der Witwenclub» auf der Bühne der Komödie in Dresden. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Berlin/ddp. - Dort erlag sie im Alter von 79Jahren ihrer langen und schweren Krankheit. «Sie war eine tolleSchauspielerin, ein Sonnenschein eben», sagte ihre engste VertrauteHeike Köfer. Sie und ihr Mann, der Schauspieler Herbert Köfer, warenseit Anfang der neunziger Jahre die Familie für Marianne Kiefer. DieSchauspielerin lebte seit einem Jahr in einem Seniorenstift inZeuthen bei Berlin, keine fünf Autominuten von den Köfers entfernt.«Wir haben uns um sie gekümmert», berichtete Heike Köfer, die auchdie Beisetzung der beliebten Darstellerin organisieren wird.

Nach Günter Schubert starb mit Kiefer ein weiterer Star der erstenSchauspielergarde der DDR. Vor allem mit ihrem komödiantischen Talentsorgte sie für Furore. Seit Ende der sechziger Jahre spielte Kieferin unzähligen Fernsehlustspielen und Schwänken mit. Nahezu Kultstatuserreichte die Lustspiel-Serie «Maxe Baumann» in den achtziger Jahrenim DDR-Fernsehen, in der sie als Paula Zipfel an der Seite von GerdE. Schäfer zur Stammbesetzung gehörte. Ein loses Mundwerk und ihrunverwechselbarer Humor waren ihre Markenzeichen. Dafür wurde sie vonihren Fans geliebt.

Eine ihrer letzten großen TV-Rollen spielte sie in den achtzigerJahren bis 1991 in der Serie «Drei reizende Schwestern», in der dieKiefer als Olga Knopf gemeinsam mit ihren Kolleginnen Helga Göringund Ingeborg Krabbe ihren ganz besonderen, eigenwilligen Charmeversprühte. «Davon hat sie oft gesprochen. Diese Rolle hat ihrgefallen», sagt Heike Köfer. Auch die Moderation der beliebtenDDR-Unterhaltungssendung «Ein Kessel Buntes» habe ihr sehr gelegen.Eine Lieblingsrolle habe es für Kiefer allerdings nie gegeben. «Daswar immer sie selbst in ihren Rollen», weiß die 48-jährige Freundinder Verstorbenen.

Im Jahr 1928 wurde Marianne Kiefer als Tochter einesKünstlerehepaares in Dresden geboren. Sie nahm privatenSchauspielunterricht und begann ihre künstlerische Karriere Anfang1945 als Tanzsoubrette in Dresden. 1968 wurde sie Mitglied desEnsembles des Berliner Friedrichstadtpalastes und gehörte etwasspäter auch zum festen Schauspielensemble des DDR-Fernsehens. Kurznach der Wende wurde es zunächst etwas ruhiger um die Berlinerin. Dasänderte sich jedoch 1992 mit ihrem Auftritt in der Sendung «BoulevardBio» mit Alfred Biolek. Ihr Humor sprach sich dadurch auch imwestlichen Teil der Republik herum. Kiefer bekam gleich mehrereAngebote, moderierte unter anderem die NDR-Show «Freut Euch desNordens». Auch für die ProSieben-Serie «Glückliche Reise» stand sievor der Kamera.

Auch wenn ihre Fernsehrollen nach der Wende rar wurden, so konntedie Kiefer ihr unvergleichliches komödiantisches Talent aufverschiedenen Theaterbühnen unter Beweis stellen. Sie trat inProgrammen der Komödie Dresden und in Berlin auf. Im Jahr 2004übernahm sie in Herbert Köfers Komödiantenbühne im Stück «Du bist nurzweimal jung» ihre letzte große Theaterrolle.

Die Schauspielerin Marianne Kiefer als Gast der MDR-Talkshow «Riverboat» in Dresden (Foto: dpa)
Die Schauspielerin Marianne Kiefer als Gast der MDR-Talkshow «Riverboat» in Dresden (Foto: dpa)
dpa-Zentralbild