Sanssouci Sanssouci: Kunstvolle Ruine wird restauriert

potsdam/dapd. - Friedrich der Große (1712-1786) hatte einen Hang zur Antike. Nicht nur, dass er sich regelmäßig mit großen Köpfen wie Cäsar, Cicero oder Alexander dem Großen auf eine Stufe stellte, auch in seinen Bauten ist diese Leidenschaft manches Mal zu erkennen. So ließ er etwa auf einer Erhebung hinter Schloss Sanssouci einen Monopteros errichten, der aussehen sollte wie eine Ruine aus Zeiten der Römer oder Griechen. Seit Donnerstag laufen die Sanierungsarbeiten an dem Rundtempel.
Schon wenige Jahre nachdem der Monopteros 1748 nach Entwürfen von Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff auf dem Ruinenberg errichtet worden war, habe er begonnen, baufällig zu werden, sagt der Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Harmut Dorgerloh.
"Wie bei seinen anderen Bauten achtete Friedrich auch hier hauptsächlich auf die äußere Erscheinung", sagt Dorgerloh. "Hauptsache, es sah von der Weite gut aus." Oft waren die Bauten aber schlecht geplant oder falsches Material wurde verwendet. Einerseits sollte alles möglichst günstig sein, andererseits trug der König den Architekten ständig Sonderwünsche auf. Auch bei der Sanierung des Marmorsaals im Neuen Palais hatten die Spezialisten damit zu kämpfen.
Während die zusammengebrochenen Säulen noch im 18. Jahrhundert ersetzt wurden, überließ man den Monopteros seinem Schicksal - die Ruine verfiel weiter. Möglicherweise wurde dies aber sogar positiv gesehen, schließlich sollte der Bau ja 2 000 Jahre alt aussehen. Dieses Prinzip soll nicht gebrochen, das Bestehende im Wesentlichen konserviert werden.
888 000 Euro kostet die Sanierung. Einen Großteil davon übernimmt der Berliner Unternehmer Gerhard Elsner. Dieser hatte sich bereits an der Sanierung des Normannenturms beteiligt, den Friedrich Wilhelm IV. im Jahr 1846 in unmittelbarer Nähe von Monopteros und Säulengruppe erbauen ließ. Er hoffe, dass das "scheußliche Gerüst" um den Tempel bald verschwinde, sagt Elsner. Schließlich sei er schon fast 89 Jahre alt und wolle den Abschluss der Arbeiten noch miterleben. Laut Dorgerloh soll es 2014 so weit sein.