Reaktionen zum Bundesvision Song Contest Reaktionen zum Bundesvision Song Contest: "Anfangs waren alle Newcomer"

Halle (Saale) - Die Umfrage zum zehnten „Bundesvision Song Contest“ stand schon vor dessen Beginn auf unserer Seite, doch ihr Ergebnis kann als Indiz für die Stimmung vieler Zuschauer interpretiert werden: 47 Prozent der Teilnehmer klickten auf „Nein, ich kann den Raab nicht mehr sehen. Der nervt.“, gefolgt von 35 Prozent für „Ja, der Raab hat ein Händchen für gute Unterhaltung.“ (Stand 22. September, 12.20 Uhr)
Ähnlich waren einige Reaktionen auf unserer Facebook-Seite: „Ich finde das Konzept einfach nicht mehr toll. Ganz am Anfang waren alle noch Newcomer und der Contest somit fair. Jetzt muss man sich gegen Bands/Sänger durchsetzen, die stellenweise seit Jahren schon bestehen und einen großen Fankreis haben“, schreibt Yvonne Spo. Jemand anders schrieb geringschätzig: „Was ist Teesy? Muss man es kennen?“ Viele Nutzer fanden die Show früher besser, „da hatten Newcomer wenigstens auch mal ne Chance, sich zu beweisen. Denn die „Großen“ haben doch schon einen Namen!“ Das alles schlug sich auch in einer schlechten Einschaltquote nieder: Der „Bundesvision Song Contest“ kam am Samstag nur auf Platz 5.
Teesy, der eigentlich Toni Mudrack heißt, aus Berlin stammt und ab Oktober ein Sport-Masterstudium an der Otto-von-Guericke-Uni in Magdeburg beginnt, war bei bei dem Contest in Göttingen (Live-Ticker zum Nachlesen) für Sachsen-Anhalt angetreten und hatte mit „Keine Rosen“ Platz 3 hinter den Siegern von Revolverheld (für Bremen) mit „Lass uns gehen“ und Jupiter Jones (für Rheinland-Pfalz) mit „Plötzlich hält die Welt an“ geholt. Währen der Show stimmen die Zuschauer per Telefon oder SMS über ihren Favoriten ab.
Was viele offenbar nicht wissen: Teesy ist zwar kein echter Newcomer mehr, aber dennoch ein aufstrebender Rapper: Der 23-Jährige macht seit seinem 15. Lebensjahr Musik und hat bisher „nicht den größten Bezug zu Sachsen-Anhalt“, wie er im Gespräch mit der MZ vor dem Contest sagte.
für Jansen & Kowalski mit „Mamacita“
für Toni Kater mit „Liebe ist“
für Jenna+Ron mit „Jung und willig“
für Down Below mit „Sand in meiner Hand“
Angela’s Park „Generation Monoton“
Silly „Alles Rot“
Flimmerfrühstück mit „Tu’s nicht ohne Liebe“
Johanna Zeul mit „Sandmann“
Adolar mit „Halleluja“
für Teesy mit „Keine Rosen“
Dafür läuft es karriere-mäßig gerade richtig gut: Im Sommer hat Teesy auf großen Festivals von Splash bis Rock am Ring gesungen, Ende August ist sein Debütalbum erschienen, im Januar wird es eine Tour geben. Erfahrung mit Auftritten hat er bereits genug: Schon voriges Jahr hatte ihn der bekannte Rapper Cro mit auf seine Open-Air-Shows mit jeweils mehreren tausend Gästen mitgenommen.
Der Stil von Teesy, deutscher Rap, vorgetragen in weißem Hemd, Fliege und Hosenträgern, kam jedenfalls an beim Publikum des Bundesvision Song Contests. In „Keine Rosen“ geht es schließlich ganz klassisch um Sehnsucht und große Gefühle: „Oh, Baby, ich will Liebe / Von niemandem andern als dir / Ich brauch keinen Blick in die Ferne, keine 5 Sterne / Alles, was ich will, bist du“. (mz/wsl)
