Prominente Prominente: «König von Mallorca» taugt auch mit 60 für jeden Klatsch
Dülmen/dpa. - Er ist der selbst ernannte «König von Mallorca»,sein größter Hit «Ein Bett im Kornfeld» hat Kultstatus und mit teilsschlüpfrigen Einblicken ins Private füllt er nach wie vorSchlagzeilen der Boulevard-Blätter. «Karriere habe ich aber niebewusst gemacht», blickt Schlagerstar Jürgen Drews, der am Samstag(2.4.) 60 Jahre alt wird, zurück. Während viele seiner Kollegen ausden goldenen Jahren des deutschen Schlagers schon im Ruhestand sind,spaltet Drews weiter die Massen: Viele wenden sich Nase rümpfend ab. Ebenso viele lieben ihn für seine oft schrägen Auftritte - wenn es auch kaum einer öffentlich zugeben mag.
Für seinen Geburtstag allerdings tauscht der in Schleswig-Holstein aufgewachsene Sänger mit Wohnsitz im münsterländischen Dülmen das oft selbst gewählte Rampenlicht gegen Ruhe. «Ganz privat» in die noble Hotelatmosphäre der Kitzbüheler Alpen zieht es den Schlagerstar der 70er Jahre, «und dann werde ich einfach nur meiner Frau in die Augenschauen».
Mit der fast 30 Jahre jüngeren Ramona (31) ist der Schlagerbardemit den schulterlangen Haaren seit zehn Jahren verheiratet.Unvergessen bleibt die hart an der Grenze des guten Geschmacksangesiedelte Muttermilch-Aktion der beiden in einer TV-Talkshow. Diegemeinsame neunjährige Tochter Joelina gab den Anstoß für denzumindest privaten Rückzug aufs Land in die Nähe der Großeltern: «DieEntscheidung hat Joelina gefällt, wir könnten aber genauso gut auchauf Mallorca oder in München leben.»
Häufig ist Drews in seinem westfälischen Haus mit «spanischemAmbiente» auch nicht anzutreffen. Seit er Ende der 80er Jahre mit«Irgendwann, irgendwie, irgendwo» sein Comeback feierte und dann als«Onkel Jürgen» und «König von Mallorca» mit Krone und Mantel zumPartyanimateur und Frauenheld von Ballermann und Co. wurde, ist erderzeit zwischen Rügen und den Alpen viel unterwegs - wenn auch meistauf kleineren Bühnen. «Das macht einfach Spaß, ich spiele gerne denHarlekin». Dennoch: Als «A-Prominenz», also als Super-Promi, siehtsich der regelmäßige «Spiegel»- und «Bild»-Leser nicht, «höchstensvom Bekanntheitsgrad her, ansonsten aber bin ich eher C-Prominenz.»
Die Musik hatte es dem mit 15 Jahren «Besten Banjo-SpielerSchleswig-Holsteins», Abiturienten und kurzzeitigen Medizinstudentenschon früh angetan. Nach Schülerband und Gründung der Kieler Gruppe«Die Anderen» sowie einigen Filmauftritten verabschiedete er sich vonder Universität und kam zu den «Les Humphries Singers». Nach derenEnde kam die vor allem von Sommerhits geprägte Solokarriere - nebendem «Bett im Kornfeld» auch mit «Barfuß durch den Sommer». «Mit derMusik therapiere ich mich selbst, ich war früher sehr schüchtern»,sagt Drews über sein Leben im Show-Business, das ihm viele Erfolgebrachte, in dem er aber auch kaum einen Fettnapf ausließ.
Seinen 60. Geburtstag nimmt Drews - mit bürgerlichem Namen JürgenDönges - gelassen: «Man macht sich zwar schon anders als mit 40Jahren Gedanken, wie es weitergeht, aber ich fühle mich gut.» Sportund gesunde Ernährung schreibe er groß und auf sein Aussehenanspielend sagt er, «verstecken brauche ich mich nicht, auch nichtvor Jüngeren.»
Dass sein runder Geburtstag überhaupt jetzt und nicht erst in dreiJahren ansteht, hat er der «Bild»-Zeitung zu verdanken, die seinGeburtsjahr 1945 anhand einer im Internet kursierenden Geburtsurkunde«entlarvte». Seit den 70er Jahren hatte sich Drews - gestand er - aufAnweisung einer Plattenfirma drei Jahre jünger gemacht - seineHomepage indes lässt die Frage mit dem Hinweis «Geburtstag: 2.4.19??»weiter offen.