Porträt Porträt: Nicole Kidman: Mit falscher Nase zum ersten Oscar
Hollywood/dpa. - Ihren ersten Oscar hat die glamouröse und schöne Nicole Kidman einer Rolle zu verdanken, in der sie kaum zu erkennen ist. Mit künstlicher Nase, fahler Perücke und dünn geschminkten Lippen verwandelt sich die Australierin in dem Drama «The Hours» in die depressive Schriftstellerin Virginia Woolf. Durch ihre beeindruckende und uneitle Leistung triumphierte sie in der Oscarnacht als «beste Schauspielerin» über Kolleginnen wie Renée Zellweger, Julianne Moore und Diane Lane.
Mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame und einem Golden Globe für «The Hours» hatte das Jahr 2003 für Kidman glänzend begonnen. Überhaupt ging es nach der bitteren Scheidung von Tom Cruise vor zwei Jahren mit der Karriere der heute 35-Jährigen steil bergauf. Für ihren exaltierten Auftritt in dem Pop-Musical «Moulin Rouge» konnte sie bereits im letzten Jahr auf einen Oscar hoffen. Den Goldjungen nahm damals allerdings Halle Berry mit nach Hause.
Für «The Hours» legte sich Kidman nach eigenen Angaben schwer ins Zeug. Als nichtrauchende Linkshänderin lernte sie mit rechts zu schreiben, Zigaretten zu drehen und zu paffen. Sie habe sich «obsessiv» in das Projekt gestürzt, sagte die Schauspielerin, die in ihrer Heimat bereits mit 14 Jahren vor der Kamera stand.
Nach ihrem Auftritt als terrorisierte Ehefrau in dem Thriller «Dead Calm» (1989) wurden Hollywood und sein Superstar Tom Cruise auf die rothaarige Schönheit aufmerksam. Nach gemeinsamen Filmen wie «Days of Thunder» («Tage des Donners») und «Eyes Wide Shut» konnte Kidman erst nach der schlagzeilenträchtigen Trennung gänzlich aus dem Schatten von Cruise heraustreten. Und jetzt ist sie ihm sogar mit einem Oscar zuvor gekommen.