Popstars im Duett mit Luciano Pavarotti
Hamburg/dpa. - Mehr Weltstars als er hat kaum jemand gemeinsam auf eine Bühne gebracht. Alljährlich bat Star-Tenor Luciano Pavarotti in seiner Heimatstadt Modena die Crème der Popwelt zu den Benefiz-Konzerten «Pavarotti & Friends», mit denen er vor allem auch das junge Publikum begeisterte.
Als Pavarotti vor etwas mehr als einem Jahr im Alter von 71 Jahren starb, würdigte der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon «Big P» als Friedensboten, der sich für Menschen in aller Welt stark gemacht habe und der bei seinen Wohltätigkeitskonzerten Millionen Dollar für humanitäre Hilfsaktionen gesammelt habe. Jetzt sind einige der schönsten Duette unter dem Titel «Best Of Pavarotti & Friends» auf CD und DVD erschienen, die nicht ganz deckungsgleich sind. Der Auftritt mit dem «Godfather Of Soul», James Brown, fehlt auf der CD, die dafür zusätzlich «My Way» mit Frank Sinatra zu bieten hat.
Die Vermählung von Pop und Klassik, die so manchem Opernpuristen schwer zu schaffen macht, war für Pavarotti nie ein Problem: «Ich kenne Popsongs, die besser sind als fast jede Opernarie. Und wer nun meint, ich solle mich womöglich schämen, weil ich inzwischen geradezu zum Popfan geworden bin, hat die letzten fünfzig Jahre verschlafen». Schließlich sei klassische Musik nichts anderes als gute Unterhaltung. «Die können wir den jungen Leuten nur bieten, wenn wir auch ihre Sprache sprechen. Wenn wir also gucken, was der Pop besser macht als wir und von ihm lernen», entgegnete Big Luciano seinen Kritikern.
Deshalb also beschwört der Maestro gemeinsam mit dem Soulman Lionel Richie «The Magic Of Love», teilt sich die Bühne mit Mariah Carey und Céline Dion, schmettert mit Bryan Adams «O sole mio», das wohl bekannteste neapolitanische Volkslied, singt mit Sting, Bono und Elton John, der es in seinem Nachruf auf Pavarotti damals wohl am eindringlichsten auf den Punkt brachte: Der britische Popsänger sprach von einem «traurigen Tag für die Musik und einem traurigen Tag für die Welt».