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Pop Pop: Reise in die Vergangenheit mit Simon & Garfunkel

26.07.2004, 17:31
Simon & Garfunkel wurden begeistert gefeiert. (Foto: dpa)
Simon & Garfunkel wurden begeistert gefeiert. (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Köln/dpa. - Auf dieses Konzert haben viele Fans lange warten müssen. Über 20 Jahre war das legendäre Popduo Simon & Garfunkel nicht mehr in Deutschland aufgetreten.

Bei ihrem ersten Deutschland-Konzert am Dienstagabend in Köln begeisterten die beiden 62-Jährigen die rund 15 000 Zuschauer in der ausverkauften KölnArena mit einer überraschend lebendigen Reise in die Vergangenheit. Von «Sounds of Silence» bis «Cecilia» - die US-Amerikaner spielten noch einmal ihre größten Hits.

Mit dem gemeinsam gesungenen Stück «Old Friends» (Alte Freunde) eröffnete das bekannteste Popduo aller Zeiten symbolisch das Konzert. Nach langjähriger Trennung hatten die beiden US-Amerikaner erst im vergangenen Jahr nach dem Erhalt eines Grammys für ihr Lebenswerk wieder zusammengefunden und waren zu einer großen Tour durch ihr Heimatland gestartet. Bei ihrer «Versöhnungstour» betonen die Schulfreunde nun ihre gemeinsame Vergangenheit. «Dieses ist der fünfzigste Jahrestag unserer Freundschaft», sagte Art Garfunkel am Dienstagabend.

Auf Videoleinwänden riefen Bilder von frühen Auftritten der beiden Musiker, von tanzenden Hippies oder der ersten Mondlandung die bewegten Zeiten der 60er Jahre wieder in Erinnerung. Paul Simon und Art Garfunkel erzählten von ihren ersten Versuchen als Musiker, als sie Anfang der 60er Jahre unter dem Namen Tom & Jerry mit «Hey Schoolgirl» ihren ersten kleinen Hit einspielten.

Sogar die Vorbilder des Erfolg verwöhnten Duos erhielten Platz in der Show: Die Everly Brothers gaben ihre bekannten Stücke «Wake Up Little Susie» und «All I Have To Do Is Dream» zum besten und intonierten gemeinsam mit Simon & Garfunkel den Hit «Bye Bye Love». «Sie waren unsere Helden», sagte Art Garfunkel.

Auch wenn die großen Zeiten der erfolgsverwöhnten Musiker, die allein in den USA über 40 Millionen Alben verkauft haben, schon lange zurückliegen, gelang es den beiden New Yorkern bei ihrem Kölner Konzert, ihre Klassiker frisch und kraftvoll erklingen zu lassen. Andächtig lauschten die Zuschauer dem mit hauchzarter Stimme vorgetragenen «Sounds of Silence», rauschenden Beifall erhielten sie für das mit viel Groove dargebotene «Mrs. Robinson», der mit Ausschnitten des Films «Die Reifeprüfung» eingeleitet wurde.

Paul Simon und Art Garfunkel zeigten ihr großes musikalisches Talent. Oft genügte das Gitarrenspiel Paul Simons und ihr so typischer zweistimmiger Gesang, um die riesige Halle auszufüllen. Bei Songs wie «Hazy Shade Of Winter» oder «Homeward Bound» stellten mit ihrer munter aufspielenden Band jedoch auch unter Beweis, dass sie richtig rocken können.

Am Ende der zweistündigen Show hielt es fast keinen der 15 000 Zuschauer, die für einen Konzertbesuch bis zu 180 Euro gezahlt hatten, auf den Sitzen. Ausgelassen tanzten die Fans - viele von ihnen über 50 Jahre - zu «Cecilia» oder sangen den Refrain des Songs «The Boxer» lautstark mit. Nach vier Zugaben feierten sie die Folkpop-Stars minutenlang mit stürmischem Applaus. «Da zehre ich noch lange von», sagte eine 58-jährige Konzertbesucherin aus Wuppertal nach dem Konzert. «Wer weiß, ob man noch einmal die Möglichkeit hat, die beiden zu sehen.»

Am 28. Juli treten Simon & Garfunkel im Rahmen ihrer Welttournee «Old Friends» bei einem zweiten Deutschland-Konzert im Münchner Olympiastadion auf.