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Plakate Plakate: Abrüstungssymbol war größter Erfolg

Von Detlef Färber 19.08.2005, 16:27

Halle/MZ. - Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Gerhard Voigt am vergangenen Samstag 79-jährig in Halle verstorben.

Dabei hatte der größte und Aufsehen erregendste Erfolg von Voigt mit Händel gar nichts zu tun. Im Jahr 1981 gewann der gebürtige Hallenser einen Plakatwettbewerb, den die Uno für ihre zweite Sondertagung zum Thema Abrüstung ausgelobt hatte. Voigt löste die Aufgabe mit einem so überzeugenden Motiv, dass ihm das den ersten Preis und seinem Plakat weltweite Verbreitung, zu Hause dagegen äußerstes Misstrauen einbrachte. Der Mann, der sein Gewehr vor der Weltkugel zerbricht, durfte nämlich ausgerechnet in der so friedliebenden DDR nicht gedruckt werden. Und um Haaresbreite hätte der Schöpfer des Abrüstungsmotivs nicht einmal zur Preisverleihung nach New York fliegen können. Ohne seine Frau und ohne Devisen durfte er dann doch.

Aber auch zu Hause galt Voigt immer als einer der Besten seines Fachs. Die Kunstpreise der DDR und seiner Heimatstadt sowie der Händel-Preis zeugen ebenso davon wie Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in aller Welt. Und als Professor der halleschen Kunsthochschule Burg Giebichenstein - an der er einst auch selbst studiert hatte - konnte Gerhard Voigt auch jene Generation von Gebrauchsgrafikern mitprägen, die heute weit über die Region hinaus erfolgreich sind. Gerhard Voigt wird am 27. August auf dem Gertraudenfriedhof beigesetzt.