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Ökologisch korrekt: Jack Johnsons neues Album

Von Robin Vogt 12.02.2008, 13:00

Hamburg/dpa. - «Recorded With 100% Solar Energy» ist auf der Rückseite des Papp-Covers zu lesen - «aufgenommen mit 100 Prozent Sonnenenergie»: Das klingt nicht nur politisch voll korrekt nach Ökostrom und Klimaschutz, sondern auch wie Sonne pur.

Dennoch, wenn man genauer hinhört, ist Jack Johnsons viertes Studioalbum «Sleep Through The Static» nicht so stark vom unbeschwerten Surfersound geprägt wie die überaus erfolgreichen Vorgänger - aber dadurch nicht weniger erfolgreich: In die aktuellen deutschen Charts ist der Australier gerade auf Platz zwei eingestiegen, vor ihm liegt nur die fünffache Grammy-Gewinnerin Amy Winehouse mit «Back To Black».

Sein Trick: Der Vater zweier Kinder hat sich auf seinem gerade erschienenen Album nicht wirklich neu erfunden, sondern nur ein bisschen gewandelt. «Sleep Through The Static» ist und bleibt ein typisches Surfer-Album - die endlose Brandung des Ozeans scheint beim Hören durch die Boxen ins eigene Wohnzimmer überzuschwappen. Doch scheinen diese Wellen nicht mehr so hoch und euphorisch auszufallen wie zuvor. Das neue Album kommt nicht mehr ganz so entspannt daher wie die vorigen Alben, es klingt weniger locker und auch weniger fröhlich.

Johnson scheint diesmal eher von Sonnenuntergängen als von der prallen Mittagshitze inspiriert worden zu sein. So beginnt das Album mit dem Song «All At Once» vergleichsweise ruhig und melancholisch. Und auch «Sleep Through The Static» klingt eher nach einem dösigen Nachmittag als nach energiegeladener Strandparty. «Angel», eine Liebeserklärung an seine Frau, und «Enemy» kommen ähnlich leise daher - wenngleich das nicht schlecht ist, nur eben doch ein wenig anders als auf den Vorgänger-Alben «In Between Dreams» und «On And On». Bei «If I Had Eyes» ist dann aber doch wieder etwas von der erfrischenden Brise zu hören.

Der Rest der 51 Minuten ist saubere, akustische Gitarren-Songwriter-Routine. Sanft und doch ohne viel Schmalz schafft es der ehemalige Profisurfer, dass sich der Hörer entspannt zurücklehnt. Die Musik lässt Träume von fernen, weißen Stränden immer noch wahr werden. Und gibt sich Johnson in «Monsoon» dann wieder ganz dem Rhythmus hin, und kommt ein Honkytonk-Piano dezent dazu, dann ist das unverwechselbare Surf-Feeling wieder da.

www.jack-johnson.de

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