«Nine»: Musical-Soundtrack mit Star-Besetzung
Hamburg/dpa. - Daniel Day-Lewis hat vor allem ein Markenzeichen: Bis zur Erschöpfung bereitet sich der zurückgezogen lebende Schauspieler auf seine Rollen vor. Er lässt kaum eine Möglichkeit aus, um so glaubhaft wie möglich in seine Figuren zu kriechen.
Für seine Rolle des verkrüppelten irischen Künstlers und Schriftstellers Christy Brown in dem Film «Mein linker Fuß» (1989) soll Day-Lewis selbst monatelang nur mit einem Fuß geschrieben, getippt und gemalt haben. Für seine Darstellung erhielt er einen Oscar.
Jetzt hat er sich einer neuen Herausforderung gestellt: In Rob Marshalls Musical «Nine» musste er zum ersten Mal in einem Film tanzen oder singen. «So recht bin ich immer noch nicht davon überzeugt, dass ich es beherrsche», verriet er im Interview mit der «Süddeutschen Zeitung». Dabei macht er seine Sache aber ganz ordentlich, zumal er sich gegen eine Phalanx schöner Frauen behaupten muss, deren Gesangstalent zumeist bereits erprobt ist.
Da ist Fergie von den Black Eyed Peas, von der Broadway-Komponist Maury Yeston ganz begeistert ist - nicht nur wegen des Gesangs: «Ich glaube, dass Fergies Leistung das Publikum von den Socken hauen wird. Natürlich ist sie eine anerkannte Sängerin. Aber die eigentliche Offenbarung ist, was für eine enorme Leinwandpräsenz sie obendrein hat». Fergie hat sogar Chancen auf einen Oscar: Ihr Lied «Be Italian» wurde in der Kategorie «Best Original Song» nominiert.
Nicole Kidman ist seit Baz Luhrmans «Moulin Rouge» musicalerprobt, und Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard hat als Spatz von Paris schon in dem düsteren Biopic «La Vie en Rose» überzeugt. Sie versteht es wie kaum eine andere Melancholie und Schmerz fast körperlich spürbar zu machen.
Ähnlich wie Daniel Day-Lewis wurde auch Kate Hudson ins kalte Wasser geworfen, und sie schlägt sich besser als erwartet. Vielleicht hat es geholfen, dass sie fast sieben Jahre mit dem Rocksänger Chris Robinson von The Black Crowes verheiratet war. Penélope Cruz, Judi Dench und Sophia Loren komplettieren die glamouröse Riege
Angelehnt an Federico Fellinis Klassiker «8 1/2» erzählt «Nine» die Geschichte eines weltberühmten italienischen Regisseurs, der mitten in einer Schaffens- und Sinnkrise steckt. Die Dreharbeiten zu seinem neuen Film sollen zwar in Kürze beginnen, doch der Regisseur weiß noch gar nicht, um was es darin eigentlich gehen soll. Der zweifache Oscarpreisträger Day-Lewis («There Will Be Blood») verkörpert diesen verzweifelten Künstler Guido Conti souverän mit einer Mischung aus Arroganz und Niedergeschlagenheit.