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Nach Orkan «Kyrill» Nach Orkan «Kyrill»: Millionenschaden am Dionysos-Mosaik in Köln

15.06.2007, 17:10
Restauratoren aus Deutschland und Italien konservieren zur Probe am Freitag (15.06.2007) im Römisch-Germanischen Museum in Köln das Dionysos-Mosaik. (Foto: dpa)
Restauratoren aus Deutschland und Italien konservieren zur Probe am Freitag (15.06.2007) im Römisch-Germanischen Museum in Köln das Dionysos-Mosaik. (Foto: dpa) dpa

Köln/dpa. - Er schätze die materiellen Schäden aufeinen «siebenstelligen» Betrag, sagte Museumsdirektor Prof. HansgerdHellenkemper am Freitag in Köln. Das Mosaik wurde deutlich schwererin Mitleidenschaft gezogen als zunächst angenommen. Zusätzlich zu den120 sichtbaren Schadstellen stellten Experten nun auch fest, dassMosaiksteinchen gelockert wurden. Fachleute aus Erfurt und Rombegannen mit der Restaurierung. Im Januar hatte der Orkan Holzplattenabgerissen, die durch Museumsfenster auf das Mosaik aus der Römerzeitgestürzt waren.

Das Dionysos-Mosaik von etwa 200 nach Christus war einst derFußboden des Speisesaals einer römischen Villa gewesen. Es gilt alseiner der größten römischen Kunstschätze in Deutschland. Zu densichtbaren 120 Schäden auf dem aus rund 1,5 Millionen Steinchenbestehenden Mosaik sei etwa das Doppelte an unsichtbaren Schadstellenhinzugekommen, hieß es. Das 70 Quadratmeter große Bodenmosaik seinicht auf dem Originalmörtel, sondern auf einem Eisenrahmen und einerBetonkonstruktion mit einem Hohlraum darunter gelagert. So sei esbeim Aufschlagen der Sturmtrümmer zu Schwingungen gekommen,erläuterte Prof. Christoph Merzenich von der Fachhochschule Erfurt.Er ist zusammen mit den italienischen Spezialistinnen Carla D'Angelound Elisabetta Anselmi vom römischen Istituto Centrale del Restaurofür die Arbeiten verantwortlich.