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Nach Brand Nach Brand: Viele Initiativen zu Gunsten der Anna Amalia Bibliothek

13.09.2004, 15:33
Blick durch die Decke zur abgebrannten zweiten Galerie des zerstörten Rokokosaals der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. (Foto: dpa)
Blick durch die Decke zur abgebrannten zweiten Galerie des zerstörten Rokokosaals der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. (Foto: dpa) Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen

Weimar/dpa. - Mit zahlreichen Aktionen haben die StiftungWeimarer Klassik und viele weitere Organisationen am «Tag des offenenDenkmals» zu Spenden für den Wiederaufbau der Herzogin Anna AmaliaBibliothek aufgerufen. «Wir sind unglaublich zufrieden über dieunglaubliche Bereitschaft zu helfen», sagte StiftungspräsidentHellmut Seemann am Sonntag in Weimar. Thüringens MinisterpräsidentDieter Althaus (CDU) sagte, es habe sich gezeigt, dass Menschen ausder ganzen Welt Unterstützung anböten, wenn das kulturelle Gedächtnisbedroht sei. Die Bergungs- und Sicherungsarbeiten wurden amWochenende fortgesetzt. Bis Mittwoch soll ein provisorisches Dachentstehen, teilte die Stiftung mit.

Mehrere Fernseh- und Radiosender sowie Unternehmen riefen amWochenende zu Spenden auf. Die Stiftung Denkmalschutz und derDeutsche Bibliotheksverband wollen dazu Plakate drucken, eineWerbefirma kostenlose Postkarten mit Hilfeappell in Kneipen undRestaurants deutschlandweit verteilen. «Wir haben noch keinenÜberblick, was im Einzelnen an Spendenaktionen läuft», sagte eineStiftungssprecherin. Zu Spenden haben auch der Börsenverein desDeutschen Buchhandels sowie die Universitäten Jena, Göttingen undFrankfurt aufgerufen.

Bei dem Brand in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek wurden mehrals 30 000 Bücher teilweise oder komplett zerstört. Experten gehenvon einem Schaden in zweistelliger Millionenhöhe aus. Der Bund hatbereits eine Soforthilfe von vier Millionen Euro gewährt.

Der Berliner CDU-Politiker Uwe Lehmann-Brauns zeigte sich entsetztüber die ablehnende Äußerung von Bundestagsfraktionsvize FriedrichMerz gegenüber Zusage der Bundesregierung. «Sie offenbart ein für diePolitik allerdings nicht ganz ungewöhnliches Banausentum gegenüberKultur und Geschichte der eigenen Nation.»