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US-Indie-Band Vier starke Frauen: Warpaint lassen es leuchten

Auch in der Indie-Szene sind reine Frauenbands die Ausnahme. Die US-Band Warpaint gibt es schon seit fast 20 Jahren. Jetzt legt das Quartett aus Los Angeles ein starkes Comeback vor.

Von Johannes von der Gathen, dpa 06.05.2022, 18:01

Berlin - Es ging ihnen wie vielen Kreativen in den vergangenen Jahren: Gerade hatten die vier Frauen der US-Indie-Band Warpaint die Planung für ihr neues Album mit Co-Produzent Sam Petts-Davies (Thom Yorke, Frank Ocean) abgeschlossen, da brach die Pandemie aus.

Emily Kokal, Jenny Lee Lindberg, Stella Mozgawa und Theresa Wayman zogen sich ins Heimstudio zurück - und hatten in der Folge viel Zeit, an ihren neuen Songs zu feilen.

Die nicht ganz einfache, räumlich oft getrennte Arbeit hat sich gelohnt. Das neue Album „Radiate Like This“ überzeugt mit zehn starken Songs, die zuweilen fast hypnotische Qualitäten besitzen. Schön pulsierend umfängt der Opener „Champion“ den Hörer, wirkt wie eine Befreiung nach einer viel zu langen Zwangspause: „I'm an ocean, breathing in and out“, heißt es im Refrain.

Vocals im Vordergrund

Das bisher letzte Album „Heads Up“ von Warpaint liegt immerhin sechs Jahre zurück. Aber die Band, die sich bereits 2004 gegründet hatte, klingt wieder perfekt aufeinander abgestimmt. Mit dem betörenden Song „Hard To Tell You“ nimmt das Album Fahrt auf, und vor allem die Vocals mit manchmal fast sirenenhafter Qualität stehen diesmal im Vordergrund. Das geht mitunter schon ein wenig in Richtung Dreampop, aber Warpaint driften nie in süßlichen Kitsch ab. Jeder Song auf dem Album funkelt wie musikalischer Leuchtstoff für düstere Zeiten.

Nach eigener Aussage haben die vier Frauen mit der Veröffentlichung ihres neuen Albums so lange gewartet, bis sie auch wieder live auftreten können. Die Zeit ist gekommen - Ende Mai wollen Warpaint für drei Konzerte nach Deutschland kommen.