Michelangelo Antonioni in Ferrara beigesetzt
Ferrara/dpa. - Der Erzbischof von Ferrara-Comacchio, Paolo Rabitti, würdigte Antonioni in einer Botschaft als «Maestro und Zauberer des Lichts». Der Regisseur war am Montagabend im Alter von 94 Jahren gestorben.
Antonioni hatte vor allem in den 60er Jahren mit Filmen wie «Blow Up» und «Zabriskie Point» Weltruhm erlangt und die Entwicklung des europäischen Film mit seiner Filmsprache mitgeprägt. Seit der Wahl-Römer 1985 einen Schlaganfall erlitten hatte, war er an den Rollstuhl gefesselt und konnte kaum noch sprechen.
«Jetzt ist er "Jenseits der Wolken"», sagte Wenders mit Blick auf einen 1995 gemeinsam gedrehten gleichnamigen Film. In einem Nachruf in Gedichtform, abgedruckt in der Donnerstagausgabe der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ), dankte Wenders Antonioni dafür, «dass ich das Privileg hatte, Dich ein Stück Weges zu begleiten». «Deine Erfahrungen, die Du mit uns allen geteilt hast, haben auf die unsrigen ein neues Licht geworfen, nicht nur im Kino, Grazie Michelangelo.»
Eine Würdigung des amerikanischen Regisseurs Martin Scorsese, ebenfalls in der FAZ gedruckt, endet mit den Sätzen: Michelangelo Antonioni war einer der großen Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts, ein Dichter unser sich verändernden Welt, ein Maler unseres emotionalen Labyrinths, ein Architekt unserer trügerischen Wirklichkeit. Sein Werk richtet sich an die Seele des Einzelnen und an die gemeinsame Seele der westlichen Zivilisation.»