Literatur Literatur: Leipziger Buchmesse startet mit Rekordbeteiligung

Leipzig/dpa. - Die Leipziger Buchmesse 2004 geht mit einer Rekordbeteiligung an den Start. Beim «Frühlingsfeste der Bücher» vom 25. bis 28. März werden erstmals mehr als 2000 Verlage und Editionen aus 29 Ländern auf der Neuen Messe ihre Programme und Neuerscheinungen vorstellen. Die Ausstellungsfläche ist so groß wie noch nie. Das Lesefest-Programm «Leipzig liest», das erstmals mit «Leipzig hört» auch spezielle Hörbuch-Veranstaltungen bietet, umfasst mehr als 1200 Lesungen, Foren, Vorträge und Präsentationen an 167 Orten in der ganzen Stadt.
Themenschwerpunkte sind Literaturen aus Mittel- und Osteuropa, Reiseliteratur, Hörbücher sowie Kinder- und Jugendbücher und Comics.
Eröffnet wird die Leipziger Buchmesse im Gewandhaus mit einer Festrede des neuen Präsidenten des internationalen PEN-Clubs, Jirí Grusa. Er stimmt auf das diesjährige «Autorenspecial» ein, das dem Verhältnis von altem und neuem Europa gewidmet ist - eine Anspielung auf eine Äußerung von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld während des Irak-Krieges.
Die Reihe «Jüdische Lebenswelten» beschäftigt sich mit der Erinnerung und wird vom Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Salomon Korn, eröffnet. Sein Vortrag über das Erinnern wird angesichts eines Streits um das sächsische Gedenkstättengesetz mit Spannung erwartet. Der Zentralrat hatte im Januar die Mitarbeit in der Stiftung aus Protest gegen die im Stiftungsbeirat ersichtliche Gleichsetzung von Nazi- und SED-Opfern aufgekündigt.
Im Europaforum diskutieren Experten wie Etienne François und Arnulf Baring über europäische Erinnerungskultur.
Über ein Dutzend Preise werden während der Buchmesse vergeben, dazu gehören der Deutsche Bücherpreis und der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. In diesem Jahr erhält der bosnische Autor Dzevad Karahasan die vom Land Sachsen, der Stadt Leipzig und Börsenverein vergebene Auszeichnung für Europäische Verständigung.

