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Literatur Literatur: Kulturpolitiker gegen Zensur von Märchen

18.01.2013, 18:37

saarbrücken/dpa. - Auch wenn in einigen klassischen Geschichten und Märchen Gewalt verherrlicht, Minderheiten diskriminiert und Vorurteile aufgebaut würden, sei es trotzdem nicht angebracht, Nachbesserungen vorzunehmen, damit sie unserem Zeitgeist entsprächen, sagte der kulturpolitische Sprecher der Union, Wolfgang Börnsen (CDU), der "Saarbrücker Zeitung".

FDP-Experte Burkhardt Müller-Sönksen forderte eine Debatte im Kulturausschuss des Bundestages. Eltern sollten mit ihren Kindern "pädagogisch motivierte Gespräche" führen, "anstatt politisch korrekte und historisch zensierte Kinderbücher auszuwählen". Die ehemalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD), nun Mitglied des Kulturausschusses, sagte der Zeitung: "Wir fangen ja auch nicht an, Goethe oder Schiller umzuschreiben." Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hatte kürzlich bekannt, dass sie beim Vorlesen für ihre kleine Tochter ihrer Ansicht nach diskriminierende Begriffe wie "Negerkönig" oder "Negerbaby" entschärfe. Das hatte eine Diskussion ausgelöst.