Literatur Literatur: Kultautor Douglas Adams ist tot
London/dpa. - Der britische Science-Fiction-Autor Douglas Adams,der mit seiner Buchreihe «Per Anhalter durch die Galaxis» Kult-Status erreichte, ist im Alter von 49 Jahren an einem Herzinfarktgestorben. Der Bestsellerautor habe den Infarkt beim Fitnesstrainingin seiner Luxusvilla in Santa Barbara (Kalifornien) am Freitagerlitten, teilte seine Sprecherin am Samstag mit. Dort hatte der«Tourist im All» (Sunday Times) mit der Disney Corporation zuletztan einer Filmversion seiner weltweit 15 Millionen Mal verkauften«Anhalter»-Trilogie gearbeitet. Er hinterlässt seine Frau, JaneBelson, und die sechsjährige Tochter Polly.
Der auch als «Weltraum-Witzbold» bekannte Adams erreichte mitseinen 1979 veröffentlichten «Anhalter»-Bänden (Originaltitel: «TheHitch Hiker's Guide to the Galaxy» Weltruhm. Seine «satirischenAbenteuer» (BBC) waren ein Jahr zuvor als Hörspiel ein Riesenerfolg.Vorbilder waren die «Beatles» ebenso wie die britischen Sketch-Klassiker «Monthy Python», «Yes Minister» und «Spitting Image.»
In seiner «wahnwitzigen Odyssee durch Raum und Zeit nach derZerstörung der Erde» beschäftigt sich Adams auf skurrile Weise, undmit typisch englischem Humor, mit den elementaren Fragen des Lebens,des Universums und des Seins. Sein Riesencomputer «Deep Thought»antwortet nach 7,5 Millionen Jahren Denkarbeit schließlich völligbanal auf die Frage nach dem Sinn des Seins: Er spuckt die Zahl «42»aus.
Die Idee für seinen «elektronischen Reiseführer, geschrieben voneinem Weltraumreisenden» (Adams) kam dem jungen Cambridge-Studenten1971 auf einer Tramptour durch Europa. Damals hatte er den Führer«Per Anhalter durch Europa» dabei. Als er auf einem Zeltplatz inInnsbruck «abgebrannt und sturzbetrunken» ins Firmament schaute, seiihm der Einfall gekommen, dass jemand mal einen Führer «Per Anhalterdurch die Galaxis» schreiben sollte, sagte Adams einmal.
Wenige Stunden nach Bekanntwerden seines Todes war Adams Webseitevon Trauerbotschaften seiner zahlreichen Freunde überschwemmt,berichteten die britischen Medien am Sonntag. So schrieb derSchauspieler, Stephen Fry: «Douglas, Deine Freunde und dieMillionen, die Dich nie getroffen haben, wissen nicht, was sie sagensollen. Du hast die Party viel zu früh verlassen.» Alan Yentob,Direktor der Kulturprogramme der BBC, würdigte Adams als «einmaligesTalent». Ihm sei es gelungen, für Menschen aller GenerationenFantasie, Menschlichkeit und Komödie zu vereinen.
Nach dem ersten Bestseller folgten unter anderem die Romane «DerElektrische Mönch» (1987) und «Raumschiff Titanic» (1988). Seine1990 veröffentlichte Reportagensammlung «Die letzten ihrer Art» überdie am meisten bedrohten Tierarten der Welt regte die BBC zu einerTV-Serie über die Evolution an. «Hoffentlich werde ich damit fertig,bevor die Evolution uns fertig macht», witzelte Adams.
In Kalifornien gründete Adams seine eigene Multimedia-Firma, «TheDigital Village». Im vergangenen Jahr schrieb er dort seinen «HitchHiker's Guide für die Zukunft» über die digitale Technologie. DieFilmarbeiten seines 1988 geschlossenen Vertrags mit Disney waren biszu seinem Tod noch nicht beendet.
Der am 11. März 1952 in Cambridge (Großbritannien) geborene Adamshatte bereits 1982 drei Bücher in den Bestseller-Rubriken von «NewYork Times» und «Publishers' Weekly» - eine Ehrung, die bis dahinnur Ian Fleming, dem britischen Schöpfer der James Bond-Filme,vorbehalten war.