Literatur Literatur: Hölderlin-Preis für Lyriker Kühn
Bad Homburg/dpa. - Der Lyriker Johannes Kühn erhält den Friedrich-Hölderlin-Literaturpreis der Stadt Bad Homburg 2004. Die Auszeichnung ist mit 12 500 Euro dotiert und wird traditionell am 7. Juni, dem Todestag Hölderlins, in Bad Homburg bei Frankfurt überreicht. Zugleich vergibt die Stadt einen mit 5000 Euro dotierten Förderpreis an den Schriftsteller Gregor Sander, wie die Jury am Freitag mitteilte.
«Gestimmt auf den Grundton melancholischer Lebensfreude und auf wissende Ironie sind die Gedichte dieses sanften Außenseiters lakonisch, im besten Sinne einfach und dem Leser zugewandt», begründete die Jury ihre Entscheidung für Kühn. Der 1934 in Bergweiler an der Saar geborene Autor lebt in Hasborn im Saarland.
Kühn, der seit den 50er Jahren Gedichte schreibt, fand erst spät Beachtung. Seine viel gelobte Gedichtsammlung «Ich, Winkelgast» erschien erst Ende der 80er Jahre. Es folgten «Mit Raben am Tisch» (2000) und «Nie verließ ich den Hügelring» (2002).
Sander erhält den Förderpreis für seinen Erzählband «Ich aber bin hier geboren». Die Jury zeichnete ihn aus «für sein unverkennbares erzählerisches Vermögen» und seinen «kräftigen eigenen Ton». Sander wurde 1968 in Schwerin geboren, studierte Medizin und Germanistik, lernte danach Schlosser und Krankenpfleger und lebt heute als Autor in Berlin.
Der Friedrich-Hölderlin-Literaturpreis wird zum 22. Mal vergeben. Zu den früheren Preisträgern zählen Peter Härtling, Wolf Biermann, Ernst Jandl, Monika Maron und Marcel Reich-Ranicki.