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Larry Hagman Larry Hagman: Das «Dallas»-Ekel wird 80

Von Barbara Munker 20.09.2011, 07:41

Los Angeles/dpa. - Als 80-Jähriger tut Larry Hagman genau das,was ihn 30 Jahre zuvor zum verhasst-geliebten TV-Star machte: Ersetzt den berühmten Cowboyhut und das eiskalte Lächeln von«Dallas»-Ekel J.R. Ewing auf. Hagman, der am 21. September seinen 80.Geburtstag feiert, wird für eine Fortsetzung der Kultserie «Dallas»mit schütteren grauen Haaren noch einmal das skrupellose Oberhauptdes zerstrittenen texanischen Öl-Clans auf der Southfork Ranchspielen.

Nach Drehbeginn im Herbst sollen die zehn Episoden im kommendenSommer beim US-Sender TNT laufen. Zwar geht es jetzt um die geizigenund eifersüchtigen «Dallas»-Sprösslinge, doch mit Hagman,der seinen Bruder Bobby (Patrick Duffy) aufs Kreuz legt undseine Frau Sue Ellen (Linda Gray) ständig betrügt, kehrt dieSeniorenriege zurück.

Am liebste spiele er Bösewichte, verriet Hagman im vergangenenFebruar dem Online-TV-Sender AolTV.com. «Denn gute Kerle haben längstnicht so viel Spaß wie Böse. Ich spiele lieber die witzigen Parts.»

Als echter Fiesling zeigte er sich in diesem Jahr auch in derTV-Serie «Desperate Housewives». Er mimte Frank Kaminsky, denunausstehlichen Stiefvater von Lynette (Felicity Huffman).

Geradezu freundlich lächelt Hagman die Fans auf seiner Website«larryhagman.com» an. Zwei Daten würde er nie vergessen, heißt esdort. Den 21. November 1980, als über 350 Millionen «Dallas»-Fans in57 Ländern vor dem Fernseher saßen, um herauszufinden, wer denÖlbaron J.R. angeschossen habe. Und den 23. August 1995, als er, nachjahrelangem Alkoholmissbrauch schwer erkrankt, in einer 16-stündigenlebensrettenden Operation eine neue Leber erhielt.

Der gebürtige Texaner, Sohn des Musical-Stars May Martin und einesRechtsanwalts, begleitete nach der frühen Scheidung der Eltern seineMutter auf Tourneen. An ihrer Seite stand er in den 50er Jahren inLondon in dem Broadway-Hit «South Pacific» auf der Bühne. Dort trafund heiratete er die schwedische Modezeichnerin Maj Axelsson, lautHagman, «das Beste, was mir je passierte». Das Ehepaar hat zweiKinder. 1964 zog Hagman mit seiner Familie nach Hollywood, wo er alsAstronaut Tony Nelson in der Fernsehserie «Bezaubernde Jeannie» nebenBarbara Eden die Hauptrolle spielte.

An seine frühen Filme («Angriffsziel Moskau», «Nacktstar»)erinnern sich wenige, doch als intriganter Fiesling J.R. Ewing in derÖl- und Familiensaga «Dallas» wurde Hagman zum unvergesslichen Star.Als «Kultstar der 80er Jahre» erhielt er 1999 in Berlin dieGoldene Kamera. In den USA lief das Familiendrama um Geld, Macht undIntrigen 14 Jahre lang ununterbrochen. Die mehr als 350 Folgen wurdenin 67 Sprachen übersetzt und in 90 Ländern ausgestrahlt.

Die meiste Zeit lebt Hagman abseits von Hollywood auf seinerRanch im südkalifornischen Ojai. Das Luxusanwesen in den Küstenbergenhat er komplett auf Solarbetrieb umgerüstet. Von der deutschen FirmaSolarworld ließ sich der engagierte Umweltschützer samt Cowboyhut füreinen Werbespot einspannen.

Als strikter Nichtraucher und Organspendenempfänger setzt er sichhäufig für entsprechende Kampagnen ein. Und er stellte stets klar,dass er als gebürtiger Texaner nie ein Gefolgsmann von George W. Bushund der Republikaner gewesen sei - ganz im Gegenteil.

Auf die Rückkehr nach Texas als machthungriger Ölbaron freut sichHagman aber nach eigenem Bekunden sehr. «"Dallas" ist der größteSpaß, den ich im Leben hatte. Es fühlt sich an, als würde ich nachHause kommen», schwärmt der Schauspieler in einem Videotrailer fürdie neue TV-Serie.