Langzeit-Filmprojekt Langzeit-Filmprojekt: Letztes Lied vom Oderbruch
Halle/MZ. - Dass daraus über 45 Jahre wurden, war seinerzeit nicht geplant.
Im Rückblick sind die "Kinder von Golzow" auch viel mehr geworden, als ursprünglich beabsichtigt war. Ein Film über Menschen. Übers Älterwerden. Ein Film über die zweite Hälfte der DDR, über die Wende und die Vereinigung und ihre konkreten Folgen für die normalen Menschen, jenseits aller schnellen politischen Bewertung. Und schließlich über 15 Jahre vereinte Bundesrepublik aus der Perspektive des äußersten Ostens: einem Dorf bei Frankfurt an der Oder.
Vor allem aber ein Film über das Leben und die Zeit, wie sie vergeht. "Vom Wollen, Können, Dürfen und Müssen" handle sein Film, hat Winfried Junge vor Jahren formuliert. Die Kinder von Golzow sind erwachsen und alt geworden. Der letzte Teil verbindet nun fünf Biografien, die bisher kaum erzählt wurden: Eine gelernte Wirtschaftskauffrau, seit Jahren arbeitslos, und eine Geflügelzüchterin kehren erstmals nach Jahrzehnten wieder vor die Kamera zurück. Eine fünfstündige, kurzweilige Reise durch Deutschland und deutsche Mentalitäten. Zum Schluss singen die Kinder noch einmal ein Oderbruch-Lied - und die "unendliche Geschichte" ist zu Ende. Übrigens hält man auch einen Rekord: Seit 1985 werden "Die Kinder von Golzow" als der Film mit der längsten Produktionsdauer der Filmgeschichte geführt. Aber um Rekorde geht es Junge wirklich am wenigsten.
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