Kunststiftung Sachsen-Anhalt Kunststiftung Sachsen-Anhalt: Wird die alte die neue Chefin?

Halle (Saale) - Bis Ende Juli steht fest, wer künftig die Geschäfte der Kunststiftung Sachsen-Anhalt führt, teilt die Staatskanzlei auf Nachfrage mit. Am 31. Juli endet die inzwischen dritte Amtszeit der Direktorin Manon Bursian. Eine Weiterbeschäftigung ohne Ausschreibung wäre nicht möglich gewesen, ohne die Satzung zu verändern, was vom Stiftungsrat erwogen worden war. Die Ausschreibung ist beendet.
„Aussagekräftige Bewerbungen im unteren zweistelligen Bereich“ liegen vor, teilt Magdeburg mit. Das wären mindestens zehn, also nicht so viel. Ging auch alles etwas schnell: Nur vom 21. Mai bis 18. Juni war die Stelle ausgeschrieben - in den Wochen mit den vielen Feiertagen. Und nicht auf der Internetseite der Kunststiftung! Warum nicht?
Keine Begründung aus Magdeburg. Es gab auch keine Anzeige in den Regionalzeitungen, sondern allein im Internet - auf der Landesseite und dem Online-Job-Portal der „Zeit“.
Hinweis in Stellenausschreibung kontrovers diskutiert
Wer die Ausschreibung liest, hält es für nicht unwahrscheinlich, dass die alte auch die neue Direktorin sein wird. Anders als die „Aufgaben“ der Tätigkeit sind die „Voraussetzungen“ umfangreich gefasst - und sie ergeben ein passgenaues Abbild der Direktorin. Eingefügt ist der Hinweis: „Die derzeitige Stelleninhaberin bewirbt sich ebenfalls.“
Wozu diese Mitteilung? Die sei, heißt es aus Magdeburg, „üblich in solchen Verfahren, um transparent zu bleiben.“ Zwangsläufig ist sie nicht. Tatsächlich wird bei Ausschreibungen genau diese Formel kontrovers diskutiert, weil sie Bewerber von vornherein entmutigt, ins Rennen zu gehen.
Zu den 13 Voraussetzungen zählen: „wissenschaftlicher Hochschulabschluss“ (so schwammig wie bei der Stiftungsgründung), „ausgewiesene Fähigkeiten bei Projektförderung“, „Erfahrung in der Vermittlung von Kunststipendien durch Nutzung bestehender Kontakte und vorhandener Netzwerke“, „Berufserfahrung in der öffentlichen Verwaltung“, „Erfahrung in der Leitung und Repräsentanz von kulturellen Einrichtungen im In- und Ausland“. All das ließe sich locker erst im Amt erwerben, lässt sich aber gut abhaken im Auswahlverfahren. Das betreut Kulturminister Rainer Robra (CDU), bei dem sich „persönlich“ zu bewerben war. (mz)