Kunstsammlungen Dresden Kunstsammlungen Dresden: Zentraldepot für 16 Millionen Euro ins Albertinum

Dresden/dpa. - Das neue Zentraldepot der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden soll im Albertinum eingerichtet werden. Andere Standorte sind damit vom Tisch. In einem Neubau im Innenhof sowie in durch Umzug frei werdenden Räumen werden zentrale Werkstätten und Depots für die Museen untergebracht, sagte Kunstminister Matthias Rößler (CDU) am Donnerstag in Dresden.
Für Sanierung und Neubau stehen derzeit 16 Millionen Euro zur Verfügung, davon noch 12,5 Millionen Euro aus dem Fluthilfefonds. Weitere 3,5 Millionen Euro sind der Erlös aus einer Auktion nach der Flut 2002, die die Depots der Sempergalerie und im Albertinum zerstörte.
Auf Basis einer Machbarkeitsstudie wird bis 15. November der Bauantrag eingereicht, das Kabinett wird nur noch informiert. Minister Rößler hofft auf schnelle Genehmigung. Die Planungen für das Projekt sollen bis Anfang 2004 vorliegen, so dass der Neubau bis 2005 stehen könnte. Umbau und Sanierung der Flächen im Altbau würden länger dauern. Hochwassersicherheit und Einspareffekte waren bei Erarbeitung des Konzepts die wichtigsten Kriterien.
Mehrere Depots und Werkstätten der Kunstsammlungen sollen mit Ausnahme der Porzellansammlung, des Historischen und des Kunstgewerbemuseums in Pillnitz konzentriert werden. Zusammengeführt werde auch die Infrastruktur der Verwaltung. Das neue Depot soll teilweise durch geführte Rundgänge teilweise Schaucharakter haben. «Aber wir wollen keine zusätzlichen Depot- und Ausstellungsflächen schaffen», sagte Rößler.
Ursprünglich waren für das Kunstdepot 25 Millionen Euro veranschlagt. Die verfügbare Landespauschale aus dem Aufbaufonds Fluthilfe - gespeist aus dem Steuermehraufkommen von Bund und Ländern - sei geschrumpft, da die Flutschäden insgesamt größer seien als angenommen, sagte Rößler.
Kunstsammlungs-Generaldirektor Martin Roth ist angesichts der «kleinen Lösung» erleichtert. «Gut, dass es geklappt hat», sagte er der dpa. Allerdings hofft er noch auf Geld für die «große Lösung», die Depot und Werkstätten auch des Kunstgewerbemuseums integriert. «Sonst fangen wir in ein paar Jahren wieder von vorn an.» Das 1884 bis 1887 als Museum umgebaute ehemalige Zeughaus harrt seit Jahren einer Renovierung. Es diente seit dem Krieg vier Museen als Domizil. Das Münzkabinett ist bereits ins Schloss umgezogen, in das in den nächsten Monaten auch das Schatzkammermuseum «Grünes Gewölbe» wieder zurückkehren soll.