Kunst Kunst: Scherenschnittmuseum öffnet
Lichtenwalde/dpa. - Im Schloss Lichtenwalde bei Chemnitz öffnet an diesem Sonntag das nach eigenen Angaben erste Scherenschnittmuseum Deutschlands. Auf rund 260 Quadratmetern ist die fast vergessene Kunst zu sehen, sagte Museumleiterin Kerstin Schneider der dpa. 267 Scherenschnitte zeigen die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und die historische Entwicklung von 1740 bis in die Gegenwart.
Zu den besonders wertvollen Stücken der Ausstellung gehören Andachtsbilder aus dem 17. und Silhouetten aus dem 18. Jahrhundert. Auch das 150 Jahre alte, von Adolf Tannert (1839 bis 1913) geschaffene Sebnitzer Schattenpiel ist zu sehen - eine beleuchtete dreidimensionale Scherenschnittdarstellung. Die Dauerleihgabe stammt aus dem Museum für bergmännische Volkskunst Schneeberg.
Grundstock für die Ausstellung bildete eine Sammlung der langjährigen und inzwischen gestorbenen Leiterin des Grafikkabinetts der Kunstsammlungen Chemnitz, Johanne Müller. Jedoch auch die als Altmeisterinnen des Scherenschnitts geltenden Künstlerinnen Christa Bachmann aus Limbach-Oberfrohna sowie Luise Neupert aus Schmölln. Ein Teil der Schau soll ständig wechselnden Ausstellungen vorbehalten bleiben und vor allem neuen Künstlern Platz bieten.
Das im neobarocken Baustil errichtete Schloss Lichtenwalde wird bis 2002 saniert. Bereits eröffnet wurden ein Uhrenmuseum sowie eine Schau mit historischem Spielzeug. Im Mai soll eine Sammlung «Völker und Kulturen» eröffnet werden. Darin werden unter anderem Kultmasken, eine Hütte und andere Ausstellungstücke vor allem aus Westafrika zu sehen sein.