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Kunst Kunst: Mona Lisas Lächeln endlich entschlüsselt?

17.05.2010, 19:18

Wien/dpa. - SeineAnnahme: Durch eine besondere Mal-Technik ihres Schöpfers Leonardo daVinci lächelt die Mona Lisa nur, wenn der Betrachter ihr in die Augenschaut. Blicke man der Dame direkt auf den Mund, nehme das Gehirn diescharfen Konturen wahr und empfinde ihren Gesichtsausdruck alsneutral.

Diese These stammt eigentlich von der Psychologin Margaret S.Livingstone von der Harvard Medical School. Hutzler von derSalzburger Universität ging der Annahme nun experimentell nach. Erstellte den «Mona-Lisa-Effekt» mit einem Computerprogramm nach,zeigte Testpersonen 100 Fotoporträts junger Frauen und überwachteihre Augenbewegungen mit einer speziellen Kamera. Blickten dieKandidaten der Frau in die Augen, lächelte ihr Mund. In denMillisekunden, die das Auge für den Weg von den Augen des Porträtszum Mund braucht, tauschten die Forscher unbemerkt den lächelndengegen einen neutralen Mund aus.

Die Testpersonen merkten davon nichts und stuften danach dieFrauen als geheimnisvoll-lächelnd ein, auch wenn sie das Lächeln niedirekt sahen. Für Hutzler ist damit die These bestätigt, dass MonaLisas geheimnisvolles Lächeln im Auge - oder vielmehr Gehirn -des Betrachters liegt. «Wir wissen ein bisschen besser, was Da Vincigemacht hat, aber wir haben der Mona Lisa ihr Geheimnis noch nichtvollständig entrissen», sagte der Wissenschaftler. Ein Gesicht wie DaVinci, das je nach Blickwinkel lächelt oder nicht, konnten dieForscher trotz neuester Computerprogramme nämlich nicht kreieren.