Konzerte: Konzerte: Ensemble bewahrt die Erinnerung

MAGDEBURG/MZ/MAB. - Diese zu Gehör zu bringen, ist erklärtes Ziel des gleichnamigen französische Ensembles unter der Leitung von Amaury du Closel. Drei Konzerte mit Kompositionen jüdischer Komponisten, die in der NS-Zeit verfolgt und auch ermordet wurden, wird es in Sachsen-Anhalt in der kommenden Woche geben - in Köthen, Magdeburg und Halberstadt. An den Abenden stehen Werke von Szymon Laks, Ernst Toch, Hanns Eisler und Tokayer auf dem Programm, das die 15 Musiker und Sänger präsentieren.

Für Köthen, so sagte es am Donnerstag Oberbürgermeister Kurt-Jürgen Zander sei das Gastspiel der Franzosen eine besondere Freude: "Weil damit seit langer, langer Zeit Tokayer wieder in Köthen erklingt." Dazu im neuen Bach-Saal des Schlosses in Anwesenheit der Tochter des Komponisten, Irène Tokayer-Curie. Für Köthen soll das Konzert auch ein Auftakt sein, so Zander, im Vorfeld der Kommunalwahlen 2009 Flagge gegen rechte Gruppierungen zu zeigen. "Diese sollen nicht ins Rathaus einziehen, bis zu den Wahlen wird es weitere Veranstaltungen geben."

Die Konzertreihe firmiert in Sachsen-Anhalt denn auch unter dem Titel "Klassik für Toleranz". Die Konzerte sollten den Besuchern bewusst machen, wohin Rassenwahn und Intoleranz führten, sagte der Chef der Staatskanzlei, Rainer Robra. Ihre Tournee veranstalten die "Voix etouffées", um vor allem junge Leute angesichts des 70. Jahrestags der Reichpogromnacht am 9. November zu sensibilisieren. Sie führt das Ensemble 2009 auch nach Auschwitz.

Termine: 23.10. Köthen, Schloss; 24.10. Magdeburg, Gesellschaftshaus; 25.10. Halberstadt, Rathaus; jeweils 19.30 Uhr