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Konzert Konzert: Superstar McCartney kommt ganz in Familie nach Leipzig

Von Steffen Könau 03.06.2004, 17:36

Leipzig/MZ. - Am Freitagabend zum ersten Mal auch im Osten Deutschlands, wenn der Tross von Paul McCartneys "Summer-Tour 2004" im Zentralstadion Leipzig Halt macht. Seit dem vergangenen Wochenende schon bauen rund 140 so genannte Stagehands mit 22 Gabelstaplern an der 65 Meter breiten Bühne, die eigens aus Los Angeles eingeschifft wurde. "Kurz vor dem Konzert, wenn dann Ton, Licht und Video aufgebaut wird, sind es 200 Leute", beschreibt Jane Sakel vom Konzertveranstalter Mawi Concerts. Das Mammut-Unternehmen hat zehn riesige Bildschirme im Gepäck, darunter zwei 20 Meter hohe "Las Vegas Screens", das Technikerteam hat Tour-Leiter Barrie Marshall aus England mitgebracht.

McCartney, von seinen Fans nur Macca genannt, weiß, was er seinem Anhang schuldet. "Er hat extra einen Sprachlehrer bestellt", erklärt Mawi-Chef Matthias Winkler, "damit er die Fans auf Deutsch begrüßen und durchs Programm führen kann." Das wird aus alten Hits wie "Helter Skelter" und aktuellen Stücken wie seiner 11.9.-Hymne "Freedom" bestehen, Sir Paul wechselt dabei von Gitarre zu Bass und zum Klavier. Und schafft es scheinbar spielend, seine vierköpfige Band klingen zu lassen, als lebten John und George noch.

Abseits der Bühne aber unterscheidet der 61-Jährige sich augenfällig von anderen Rock-Kollegen der ersten Generation. Wo die Stones mit ihrer mächtigen Boing 747 als angegraute Rasselbande anreisten, kommt Sir Paul ganz in Familie. Ehefrau Heathers Mills und das sieben Monate alte Töchterchen Beatrice begleiten den Pop-Millionär auch nach Leipzig. Für McCartney kein Problem: "Ich möchte einfach nicht länger von ihnen getrennt sein", sagt er, "und wir reisen ja auch sehr komfortabel."

Wie komfortabel genau allerdings bleibt geheim. Wann Familie Superstar kommt, wohin sie geht, ob sie sich vielleicht wie zuletzt in Petersburg inkognito ausgewählte Plätze anschauen möchte - eine Mauer aus Schweigen schützt die Privatsphäre des Stars, der das Mitbringen von Fotoapparaten und Regenschirmen zum Konzert strikt untersagt hat. Insider lassen nur durchblicken, dass seine Privatmaschine "im Laufe des Tages" auf dem Flughafen Leipzig-Halle einschweben werde. Davon abgesehen schottet Matthias Winkler McCartney vor dem Konzertbeginn hermetisch ab. "Das ist sein Wunsch, und wir respektieren das", sagt der Hallenser, "wenn bekannt würde, wo er sich aufhält, bräche doch schon vor Konzertbeginn die Hölle los."