Konzert Konzert: Schamanen der Großstadt in Trance
Halle/MZ. - Vor allem Letztererließ beim Konzert in Halle einige Male grüßen -in einer lauten, in die Beine gehenden Mittwochnachtim rappelvollen Objekt 5 - besonders dann,wenn das Tempo gedrosselt wurde und die Computermal Pause hatten. "Torn" etwa ist eine gnadenlosschöne Ballade, die ohne Umwege auf die Seelezielt. Es gab sie als erste Zugabe nach gutenzwei Stunden und damit auch den definitivenBeweis, warum Vinx nicht als irgendein Sängergehandelt wird.
Vorausgegangen war ein hitziges, sehr abwechslungsreichesKonzert. Jungle Funk heißt das Trio, mit demVinx seit knapp zehn Jahren nun Dreisprüngeder anderen Art praktiziert. Als Mitspielerhat er sich mit dem Bassisten Doug Wimbishund dem Schlagzeuger Will Calhoun gefragteHochkaräter geholt. Mit Mick Jagger und Madonnaspielte der eine, mit Joe Cocker und der JazzlegendePharoah Sanders der andere, zusammen gabensie die Rhythmussektion der Megaband LivingColour, der ersten komplett farbigen Metal-Band,die Stadien füllte und mehr als vier MillionenPlatten verkauft hat.
Höhe der Zeit
Gute Gesellschaft also und spektakuläreMusik, mit der sich das Objekt 5 als besterLive-Club weit und breit etabliert hat. Wases gab, war auf der Höhe der Zeit, war einehandwerklich und emotional perfekte Mischungaus Nostalgie und Zukunft, aus Drum 'n' Bass,Soul, schwerem Rock, World Beat und Dub vorder improvisatorischen Freiheit des Jazz.
Das hieß: Facettenreiches Schlagzeugtreiben,Bass bis in die höchsten E-Gitarren-Lagenund drunter und drüber ein Computer- und Sample-Park,mit dem das alles verfremdet und um- und umgeschichtetwurde. Grandiose Soli und intensives Zusammenspielgab es, alles weit über dem Schnitt gängigerElektronikfrickeleien: Großstadtschamanenin Trance.