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Kinostart: 8. Mai Kinostart: 8. Mai: Slapstick mit Superstars

Von Karin Zintz 04.05.2003, 16:13
Als ausgeflippter Psychiater Dr. Buddy Rydell spielt Oscar-Preisträger Jack Nicholson (l) in dem Film "Die Wutprobe" an der Seite von Adam Sandler (r). Starttermin des Films ist der 8. Mai 2003. (Foto: dpa)
Als ausgeflippter Psychiater Dr. Buddy Rydell spielt Oscar-Preisträger Jack Nicholson (l) in dem Film "Die Wutprobe" an der Seite von Adam Sandler (r). Starttermin des Films ist der 8. Mai 2003. (Foto: dpa) Columbia Tristar

Hamburg/dpa. - Sanftmütig, höflich, feige und verklemmt: David Buznik (Adam Sandler) ist ein Duckmäuser in seiner edelsten Form. Dass ausgerechnet er nach einem irrwitzigen Zwischenfall in einem Flugzeug vom Gericht zur Anti-Aggressions-Therapie geschickt wird, erscheint ihm zwar völlig verrückt - aber natürlich macht er auch hier brav alles mit. Nur ist sein Therapeut der berüchtigte Dr. Buddy Rydell (Jack Nicholson). Und der schafft es mit penetranten Tricks schließlich doch, den Patienten endlich auf die Palme und zu seinen wahren Gefühlen zu bringen. Das ist der Plot von «Die Wutprobe», der nun in den deutschen Kinos anläuft.

Das Drehbuch ist im Prinzip unheilbar verkorkst, die Grundidee der Therapie-Komödie wurde in Filmen wie «Reine Nervensache» schon plausibler variiert. Doch die beiden Stars Jack Nicholson und Adam Sandler schaffen es in einem therapeutischen Akt mit herrlichem Slapstick als Medizin, die krause Story zu einer in vielen Szenen wirklich witzigen Geschichte zu verwandeln. Bei Regisseur Peter Segal, der mit Filmen wie «Die nackte Kanone 33 1/3» sein Händchen für abgedrehte Komik bewies, ist der Stoff in guten Händen.

Vorsichtig setzt sich der 36-jährige Sandler in der «Wutprobe» auch mit seinem eigenen Kino-Image des ewig freundlichen, harmlosen Trottels auseinander. Er lässt sich als David Buznik vom offenbar sagenhaft potenten Ex-Lover seiner Freundin demütigen, von seinem Chef mit lächerlichen Jobs abservieren und von den abgedrehten Typen seiner Therapiegruppe nerven. All das scheint nicht an seiner Harmoniefassade zu kratzen. Dass unter der lächelnden Defensive auch Mut, Ärger und leidenschaftliche Liebe schlummern, nimmt man Sandler jederzeit ab.

Doch erst als sich Dr. Rydell zur Rund-um-die-Uhr-Therapie bei ihm einquartiert und ihm schließlich die Freundin (Marisa Tomei) auszuspannen droht, platzt Buznik endlich der Kragen. Das gute alte Schauspieltier Nicholson (66) gibt gegenüber dem 30 Jahre jüngeren Sandler eindeutig den Ton an. Nicholson spielt seine Exzentrik mit gewohnt satanischem Grinsen aus und setzt seinen «Patienten» rücksichtslos unter Extrem-Stress. Den wahren Grund dafür, warum dies alles dem armen David Buznik widerfährt, erklärt der Film spät - und die Auflösung in einem gigantischen Happy End lässt einiges von der vorherigen Situationskomik auf der Strecke bleiben.