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Kinostart: 5. März Kinostart: 5. März: «Die Reise zum Mittelpunkt der Erde»

Von Johannes von der Gathen 26.02.2009, 10:39
(L-r) Anita Briem, Trevor Anderson (Brendan Fraser) und Josh Hutcherson in einer Szene aus «Die Reise zum Mittelpunkt der Erde» (undatierte Filmszene). Der Film kommt am 05. März in die deutschen Kinos. (FOTO: DPA)
(L-r) Anita Briem, Trevor Anderson (Brendan Fraser) und Josh Hutcherson in einer Szene aus «Die Reise zum Mittelpunkt der Erde» (undatierte Filmszene). Der Film kommt am 05. März in die deutschen Kinos. (FOTO: DPA) Warner Bros

Hamburg/dpa. - Und wenn man als Reiseführer einen 1864veröffentlichten Roman von Jules Verne mit in den Rucksack packt,kann das auch nicht ganz falsch sein.

Dies ist der unverwüstliche Stoff für großes Abenteuerkino,bereits 1959 wurde Vernes fantastische Reise als charmantes B-Moviemit James Mason in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt. Jetzt hatsich der Effekt-Spezialist Eric Brevig in seinem Regiedebüt auf denWeg ins Erdinnere gemacht. Entstanden ist ein actionbetonterAbenteuerfilm für die ganze Familie, der zwar mit spektakulären 3-D-Effekten aufwarten kann, aber keine wirklich packende Geschichte zuerzählen hat.

Dabei gilt diese Neuauflage als erster großer Hollywood-Realfilm,der im 3-D-Verfahren gedreht wurde. Von der Technik erwartet sich dieFilmbranche einiges, aber das Problem ist, dass es in Deutschlanderst knapp 30 Kinosäle gibt, die über 3-D-fähige Abspielanlagenverfügen. Es wird also noch einige Zeit dauern, bis die Mehrheit derZuschauer das dreidimensionale Filmerlebnis genießen kann.

Regisseur Eric Brevig ist von Haus aus Experte für visuelleEffekte, er gewann 1990 einen Oscar für »Total Recall» und war fürdie visuelle Ausstattung von Blockbustern wie «The Day AfterTomorrow», «Pearl Harbor» oder Peter Pan» verantwortlich. Einversierter Geschichtenerzähler ist er definitiv nicht, und so wirktdiese «Reise zum Mittelpunkt der Erde» bisweilen wie eineAchterbahnfahrt im Special-Effects-Zirkus.

Die alten Bergwerksloren, mit denen Professor Anderson, sein NeffeSean (Josh Hutcherson) und die junge isländische Bergführerin Hannah(Anita Briem) in die Tiefe rauschen, scheinen direkt aus einemDisney-Vergnügungspark zu stammen. Mit einem Affenzahn landet dasTrio in einer fantastischen Welt, in der sie sich gegenmenschenfressende Pflanzen, jede Menge Dinosaurier oder teuflischbissige Flug-Piranhas zur Wehr setzen müssen. Dies alles kommt zwarweitgehend überraschungsfrei und in altbewährter SpielbergscherManier daher, ist aber ganz unterhaltsam in Szene gesetzt. Und wenndas Trio einen gähnenden Abgrund auf fliegenden Steine überquert,fiebert man schon einmal mit.

Brendan Fraser als etwas begriffsstutziger, aber liebenswerterProfessor macht seine Sache auch ganz gut. Der Mann ist ja von dendrei «Mumie»-Filmen bis zu «Tintenherz» längst auf die Rolle desnetten Abenteurers abonniert. Hier spielt er auch noch den Teenager-Versteher und Ersatzvater für seinen smarten Neffen, aber die zart-erotischen Bande zur attraktiven Bergführerin werden natürlich immernur angedeutet. Und wie es sich fürs amerikanische Familienkinogehört, verflüchtigen sich alle Schrecken der düsteren Unterwelt beimHappy End im Sonnenland Italien.