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Kinostart: 30. Juli Kinostart: 30. Juli: «Selbst ist die Braut»

Von Susanne Schmetkamp 23.07.2009, 09:25
Margaret Tate (Sandra Bullock) und ihr Assistent Andrew Paxton (Ryan Reynolds) stehen im Kinofilm «Selbst ist die Braut» in einem Büro. (FOTO: DPA)
Margaret Tate (Sandra Bullock) und ihr Assistent Andrew Paxton (Ryan Reynolds) stehen im Kinofilm «Selbst ist die Braut» in einem Büro. (FOTO: DPA) Walt Disney Studios

Hamburg/dpa. - «Selbstist die Braut» nun gehört auf jeden Fall zu den unterhaltsamenFilmen: Die Liebeskomödie mit Sandra Bullock ist amüsant, spritzigund romantisch. Qualitativ hochwertig ist der Film zwar nicht,sondern vor allem luftigleichtes Sommerkino. Aber im Rahmen dieserMöglichkeiten kann er sich durchaus sehen lassen.

«Selbst ist die Braut» von Regisseurin Anne Flechter («Step Up»,«27 Dresses») entspricht jener typischen Hollywood-Liebeskomödie, beider sich ein Mann und eine Frau zunächst überhaupt nicht leidenkönnen, aus bestimmten Gründen aber so tun müssen und sichschließlich doch Hals über Kopf in einander verlieben. Nur, dassdiese Komödie sozusagen die feministische Variante dieseraltbekannten Geschichte ist. Denn die Rollen sind vertauscht: Die(ältere) Frau ist der Boss, kühl und ehrgeizig. Der (jüngere) Manngeht mit Hundeblicken den unteren Weg. Jedenfalls eine Weile.

Sandra Bullock spielt die attraktive, aber herrische und launigeVerlagslektorin Margaret Tate in einem großen New Yorker Verlag. Anihrer Seite ist keine Sekretärin, sondern ein Sekretär, Andrew Paxton(Ryan Reynolds), den sie ziemlich herumscheucht und demütigendbehandelt. Auch alle anderen Angestellten haben Angst vor ihr undverständigen sich über Twitter - kleiner Wink des Films, zu zeigen,dass er total up to date ist - dass die «Hexe auf ihren Besengestiegen», also im Anmarsch ist. Mit dem Entlassen von Untergebenentut sich Tate sehr leicht.

Doch dann läuft ihr US-Visum aus - Margaret ist nämlichKanadierin, übrigens auch ein schöner Einfall des Drehbuchs (PeterChiarelli), sich auch mal ganz anderer Immigranten anzunehmen alsüblicherweise. Nun muss schnell ein Ehemann her, nur kennt Margaretoffenbar niemanden, außer eben ihren Sekretär. Ein paar Drohungen undberufliche Versprechungen, und Andrew willigt ein. Nun müssen siesich natürlich näher kennenlernen, damit sie dieEinwanderungsbehörde überzeugen. Also fahren sie nach Alaska zuAndrews Familie - da merkt Margaret so nach und nach, dass man mitGefühlen anderer nicht spielt. Und dass sie sogar selbst welche hat.

Bullock spielt diese Miranda Priestly («Der Teufel trägt Prada»)der Verlagsszene sehr charmant und witzig. «Ihr Part ist so angelegt,wie sonst die Männerrollen geschrieben werden - und das sind generelldie saftigsten», sagt die Schauspielerin (44). Auf derDeutschlandpremiere des Films in München forderte sie, dassSchauspielerinnen öfter ihr komödiantisches Talent zeigen könnensollten. Der mehr als zehn Jahre jüngere Reynolds spielt überzeugendan ihrer Seite. Die beiden geben ein hübsches Paar ab - und zudem malein ganz untypisches, zumindest was das US-amerikanischeMainstream-Unterhaltungskino betrifft.