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Kinostart: 28. Juli Kinostart: 28. Juli: «Allein»

Von Caroline Bock 21.07.2005, 10:05
Lavinia Wilson in der Rolle der am «Borderline»-Syndrom, einer psychischen Krankheit mit einer Fülle von Symptomen, leidenden Studentin Maria. Das Melodram «Allein» von Thomas Durchschlag aus dem Jahr 2005 fällt in die Kategorie «ambitionierter deutscher Debütfilm». (Foto: dpa)
Lavinia Wilson in der Rolle der am «Borderline»-Syndrom, einer psychischen Krankheit mit einer Fülle von Symptomen, leidenden Studentin Maria. Das Melodram «Allein» von Thomas Durchschlag aus dem Jahr 2005 fällt in die Kategorie «ambitionierter deutscher Debütfilm». (Foto: dpa) Filmwelt

Berlin/dpa. - Das Melodram «Allein» von Thomas Durchschlagfällt in die Kategorie «ambitionierter deutscher Debütfilm». Mitihren Seelenqualen ist Studentin Maria (Lavinia Wilson) ganz fürsich. Sie lässt niemanden an sich heran, auch nicht ihre besteFreundin Sarah (Victoria Mayer). Mit dem älteren, abgebrühtenWolfgang (Richy Müller) hat sie eine reine Sex-Affäre, überhauptlandet sie mit männlichen Bekanntschaften schnell im Bett. DieSpirale aus Selbsthass, Alkohol und Drogen dreht sich immerschneller, bis eines Tages der verständnisvolle Tiermedizin-StudentJan (Maximilian Brückner) in Marias Leben tritt.

Ob der Kinozuschauer an dieser Geschichte Gefallen findet, hängtdavon ab, ob er sich für das Innenleben einer jener Studentinneninteressiert, wie es sie nicht nur im Drehort Essen, sondern in jederUniversitätsstadt zu tausenden gibt. Orientierungslos, haltlos, aufder Suche nach Betäubung - viel mehr erfährt man nicht über dieMittzwanzigerin, die sich so quält und mit der Rasierklinge die Armezerschneidet, ein Fall von «Cutting» also, was man mittlerweile beieinigen jungen Mädchen oder Frauen sieht. Erklärt wird nicht, warumMaria so wurde, wie sie ist, einmal ist wolkig vom Vater die Rede.

Klaviermusik und realistisch-nüchterne Bilder begleiten Maria aufdem Weg zur Erkenntnis, dass es echte Liebe gibt, die die Wahrheitverträgt. Und auch wenn sie Jan wirklich mag, sie muss es lernen, ihmzu beichten, dass sie anders ist. Zentraler Platz des Paares ist dievon dem Bildhauer Richard Serra erschaffene Stahl-Bramme auf einerBrachfläche, die aussieht, als würde gleich ein Raumschiff landen,wie Maria findet.

Regisseur und Autor Thomas Durchschlag las für denFilm viel über das psychologische Phänomen «Borderline», überMenschen, die in Exzessen leben und sich selbst nicht lieben können.Lavinia Wilson (25) holte aus der Vorlage heraus, was möglich ist,und wurde dafür mit dem Max-Ophüls-Preis als besteNachwuchsdarstellerin ausgezeichnet.