Kinostart 24. November Kinostart 24. November: «Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 1)»
London/dpa. - Denn ganz wie in der Buchvorlage wird's nun absurd. Das Menschenmädchen Bella Swan heiratet den schönen Untoten Edward, wird schwanger und bringt eine wilde Mensch-Vampir-Mischung zur Welt. Das Mysterium dabei: Man kann sich trotzdem ganz gut unterhalten fühlen.
Wie die irre Wendung der Bücher schon Millionen nicht vom Lesen abgehalten hat, so werden in den kommenden Wochen auch Millionen in die Kinos strömen. Schon in den ersten Tagen war der Film in den USA der Renner, auch in Deutschland gibt es vor dem Kinostart am 24. November bereits ausverkaufte Vor-Premieren. Eigentlich sind die Filme und Bücher für Jugendliche gemacht, aber das Twilight-Fieber kennt keine Altersgrenze. Seit dem Erscheinen des ersten Romans von US-Autorin Stephenie Meyer im Jahr 2005 hat es sich weltweit ausgebreitet.
Um die Vampirmanie noch etwas in die Länge zu ziehen, ist das vierte und letzte Buch der Romanvorlage ähnlich wie bei den Harry-Potter-Filmen in zwei Teile gesplittet worden. «Bis(s) zum Ende der Nacht Teil 1» startet mit der Hochzeit des Mensch-Vampir-Paares Edward (Robert Pattinson/25) und Bella (Kristen Stewart/21). Es folgen die Flitterwochen. Und ganz brav geht es erst nach dem Ja-Wort zur Sache. Autorin Meyer, wegen ihrer mormonischen Prägung in der Kritik, dürfte es freuen: Zu sehen gibt es fast nichts.
Bella wird schwanger, und nach vielem Hin und Her und einigen Problemen mit Werwölfen kommt ihre Tochter zur Welt. Deren Namen findet selbst der Vater etwas schräg. Renesmee, eine Mischung aus den Namen Renée und Esme, den beiden Großmüttern. Weil sie die blutreiche Geburt fast nicht überlebt, macht Edward seine Frau mit herzhaftem Zubeißen zum Vampir. Ihre Tochter findet derweil schon in ihren ersten Stunden den Mann fürs Leben. Werwolf-Mensch Jacob (Taylor Lautner/19) verliebt sich in das Baby. Im allerletzten Teil wird die illustre Familie ihr Glück verteidigen müssen - der aber erscheint erst im November 2012.
Ob es nun Absicht ist oder nicht: «Bis(s) zum Ende der Nacht» hat durchaus Humor. So dauert es gerade mal 30 Sekunden, bis Teenie-Schwarm Jacob sich das T-Shirt auszieht und seinen weltweit begehrten Oberkörper zur Schau stellt. Bellas Hochzeits-Lampenfieber ist durch einen schmachtenden Blick ihres bleichen Bräutigams in einem Atemzug geheilt. Die Hochzeitsnacht ist voller Mondenschein.
Auch erfährt man, dass der eigentlich ziemlich blutleere Vampir Edward einst Menschen gejagt und getötet hat. Sein Gewissen plagt ihn auch hundert Jahre später - dabei hatte er sich extra auf Mörder konzentriert, deren Gedanken er lesen konnte und die er mit dem Todesbiss von ihren Taten abhielt.
Ob sich die jungen Darsteller mit ihrem Vermögen, tatsächlich bis zum bitteren Ende der Filmserie durchzuhalten, einen Gefallen getan haben, bleibt abzuwarten. Welche Rollenangebote warten, wenn man vier Filme lang fast nonstop dramatisch leidend dreingeschaut hat?
«Ich dachte die ganze Zeit, dass es eigentlich nicht mehr schlimmer werden kann», sagt die 28 Jahre alte Anna Hillyard, die sich bei einer Mitternachts-Vorstellung in London den ersten Blick auf den neuen Film gesichert hat. «Dann wurde es immer noch verrückter. Aber irgendwie fand ich es trotzdem unterhaltsam.»