1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Kinostart: 23. März: Kinostart: 23. März: «Der Räuber Hotzenplotz»

Kinostart: 23. März Kinostart: 23. März: «Der Räuber Hotzenplotz»

Von Andreas Hummel 16.03.2006, 10:09
Der Räuber Hotzenplotz (Armin Rohde) entführt die Großmutter (Christiane Hörbiger) in dem Film «Der Räuber Hotzenplotz». (Foto: dpa)
Der Räuber Hotzenplotz (Armin Rohde) entführt die Großmutter (Christiane Hörbiger) in dem Film «Der Räuber Hotzenplotz». (Foto: dpa) Constantin film

Köln/dpa. - «Ich raube mir, was mir gefällt», ist das Motto vonRäuber Hotzenplotz, doch mit dem Diebstahl von GroßmuttersKaffeemühle ist er zu weit gegangen. Der ängstliche Seppel und derclevere Kaspar machen sich auf die Jagd nach dem «bedeutendstenRäuber weit und breit». Damit nimmt ein amüsantes Märchen mit Fee,Zauberer und natürlich einem zotteligen Räuber seinen Lauf, das alsBuch von Otfried Preußler schon Millionen Kinder begeisterte.

In seiner neuen Kino-Fassung entwirft Regisseur Gernot Roll eineidyllische Welt, irgendwo in Bayern, die an alte Heimatfilmeerinnert: Kaninchen sitzen am Wegesrand, Eulen flattern durchs Bildund die Kinder streifen durch hohe Wiesen und pflücken rotbäckigeÄpfel. Mit einer List wollen Seppel (Manuel Steitz) und Kasperl(Martin Stührk) den trotteligen, aber gefürchteten Räuber Hotzenplotz(Armin Rohde) stellen und die gestohlene Kaffeemühle zurückholen. Derfällt darauf herein, erbeutet die mit Sand gefüllte Kiste mit derAufschrift «Vorsicht Gold» und hinterlässt so eine Sandspur zu seinerHöhle, der die Jungen folgen.

Bis Hotzenplotz jedoch schlussendlich gefangen wird, kommen dieeitle Fee Amaryllis (Barbara Schöneberger) und der böse ZaubererZwackelmann (Rufus Beck) ins Spiel. In dessen Schloss muss Kasperlals Küchenjunge schuften, bis es ihm schließlich gelingt, die in einehässliche Kröte verwandelte Fee mit Hilfe von Feenkraut zu erlösen.Derweil die Knaben auf gefährlicher Räuberjagd sind, vertreibt sichder naiv-dämliche Wachtmeister Dimpelmoser (Piet Klocke) flirtend dieZeit mit der Hellseherin Portiunkula Schlotterbeck (KatharinaThalbach), die versucht den Aufenthaltsort des Hotzenplotz' mitPendeln und Gläserrücken ausfindig zu machen.

«Der Räuber Hotzenplotz» ist ein amüsanter Kinderfilm, der jedochstellenweise etwas lang geraten ist. Das liegt daran, dass er denStoff aus zwei Hotzenplotz-Büchern verarbeitet, es aber nichtschafft, die Spannung bis zum Ende nach 94 Minuten zu halten. Zudemschafft es auch die wenig abwechslungsreiche Filmmusik nicht, diespannenden Momente zu verstärken. Dagegen bringt vor allem derWortwitz - «Kotzenrotz» und «Wackelzahn» - und das trotteligeAuftreten von Räuber und Gendarm die Kinder zum Lachen. Ihreerwachsenen Kino-Begleiter dürften an der Liaison von Dimpelmoser undWahrsagerin ihre Freude haben: «Frau Schlotterbeck, eine Amtspersondenkt nicht!»

Am Ende hat sogar der versehentlich zum Krokodil verhexte HundWasti Glück und wird wieder in einen Rauhaardackel zurückverwandelt.Und die Großmutter (Christiane Hörbiger) darf mit Silberbesteck undKaffeemühle zurück in ihr idyllisches Häuschen ziehen. Auf dass siebeim nächsten Mal ihre Brille aufsetzt und den Räuber nicht wiederfür den Briefträger hält. Der Film wurde beim Kinderfilmfest derBerlinale (9. bis 19. Februar) uraufgeführt.