Kinostart: 23. Februar Kinostart: 23. Februar: «Entgleist»

Hamburg/dpa. - Genervt blickt der erfolgreiche Werbe-Manager(Clive Owen) dem morgendlichen Zug nach Chicago hinterher, den er nurum Sekunden verpasst hat. Als er endlich in die nächste Bahn steigt,fehlt ihm obendrein seine Fahrkarte. Glücklicherweise befreit ihneine freundliche Fremde (Jennifer Aniston) mit ein paar Dollars ausdieser misslichen Lage. Fortan trifft er auf dem Weg zur Arbeitregelmäßig auf die attraktive Bankerin - irgendwann verabredet ersich nach Büroschluss mit ihr. Doch noch bevor ihre Affäre richtigbeginnt, werden sie in einem schäbigen Hotelzimmer brutal von einemgewalttätigen Ganoven (Vincent Cassel) überfallen. In dem fesselndenPsycho-Thriller «Entgleist» schildert der schwedische RegisseurMikael Håfström («Evil»), wie ein fürsorglicher Familienvater immertiefer in ein dunkles Dickicht aus Erpressung, Lügen und Gewaltgerät: mysteriös, magisch, mörderisch.
Die Vorlage zu diesem packenden Kinofilm lieferte deramerikanische Autor James Siegel mit seinem gleichnamigen Roman, andem sich der amerikanische Produzent Lorenzo di Bonaventura («VierBrüder») schon die Rechte sicherte, bevor das Buch erschien. AlsKoproduzent für dieses Filmprojekt gewann er Mark Cooper, auf dessenKonto Oscar-gekrönte Kinoerfolge wie «Shakespeare in Love» oder«Chocolat» gehen. Mit der Leinwandadaption dieses Stoffes beauftragtedas Team den australischen Drehbuchautor Stuart Beattie(«Collateral»).
«Als europäischer Schauspieler ist es mir sehr wichtig, dass ichkeine Stereotypen in amerikanischen Filmen verkörpere», betontCassel, der seine Filmfigur in Zusammenarbeit mit Håfström weiterentwickelte. «Meine Rolle beinhaltet zwei ganz unterschiedlicheCharaktere, denn neben dem knallharten Gangster spiele ichgleichzeitig einen gebildeten Geschäftsmann.»
Nach dem traumatischen Überfall will der Werbefachmann sofort diePolizei alarmieren, doch die verängstigte, junge Frau hält ihn davonab, weil sie nicht das Sorgerecht für ihre Tochter gefährden will.Einige Wochen später, als er diesen Vorfall schon längst verdrängthat, wird er plötzlich aus seiner trauten Mittelstandsidyllegerissen. Der gewiefte Gangster fordert nun auch noch Schweigegeld.«Es hat mir großen Spaß gemacht, in diese Rolle zu schlüpfen», betontCassel. «Es ist ein psychologischer Prozess, sich in solch eineSituation hinein zu begeben.»
Die Dreharbeiten zu «Entgleist» erfolgten Anfang 2005 in denElstree Studios in London, wo sämtliche Innenaufnahmen entstanden,sowie an Originalschauplätzen in Chicago. «Wir haben diesen Film miteiner kleinen Crew gedreht, was sehr sympathisch war. Es gabkeinerlei Star-Allüren am Set», berichtet Cassel. Große Anspannungherrschte nur bei der Vergewaltigungsszene. «Dabei waren alle sehrkonzentriert. An diesen beiden Drehtagen haben wir wenig gelacht.»
Nach dem kraftvollen Jugend-Drama «Evil», das 2004 für denAuslands-Oscar nominiert war, liefert der schwedische Regisseur mitseinem US-Debüt jetzt einen düsteren, atmosphärischen Thriller imFilm-Noir-Stil. Mit erotisch-knisterndem Spannungsaufbau ziehtHåfström den Zuschauer tief in den Sog einer verhängnisvollen Affäre,die bald dazu führt, dass das Leben seines Protagonisten völlig zuentgleisen droht. Dabei stellt der Regisseur die entscheidendenWeichen und schickt ihn auf eine abenteuerliche Achterbahnfahrt derGefühle, die voll ungeahnter Überraschungen und unvorhersehbarerWendungen steckt.