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Kinostart: 23. April Kinostart: 23. April: «Kopf oder Zahl»

Von Klaus Peters 16.04.2009, 12:14
Die Polizisten Philipp (Tyron Ricketts, links) und Ron (Ralf Richter) stehen in einer Szene aus dem Film «Kopf oder Zahl» hinter einer gesplitterten Fensterscheibe. (FOTO: DPA)
Die Polizisten Philipp (Tyron Ricketts, links) und Ron (Ralf Richter) stehen in einer Szene aus dem Film «Kopf oder Zahl» hinter einer gesplitterten Fensterscheibe. (FOTO: DPA) Kinostar

Hamburg/dpa. - Bis auf Tommy (Joschua Keller) und seinen gerade aus derHaft entlassenen Vater Richie (Mark Keller) spielen im Grunde alleweiteren zehn Protagonisten falsch in diesem Episodenfilm, der dieHärte des Lebens auf der Schattenseite einer beliebigen deutschenGroßstadt zeigen will. Verbunden werden sie im Kampf um ein KilogrammHeroin. «Kopf oder Zahl» ist ein nicht mal modernes Sozialdrama, dasden jungen Regisseuren Benjamin Eicher und Timo Johannes Mayer allzuholzschnittartig geraten ist. Ein Streifen mit nervig schnellenSchnitten und düsteren Bildern, die zumeist an einen amerikanischenGangstercomic erinnern - und damit auf Dauer ermüden.

Für den Film haben sich viele Stars des Kinohits «Das Boot» (1981)erstmals wieder zu einem gemeinsamen Projekt versammelt. Die Fragebleibt: «Wozu?», denn die Geschichte bleibt allzu fad. Die Figurenentsprechen jedem denkbaren Klischee: Ralf Richter spielt denzynischen, brutalen und korrupten Cop, dessen junger Kollege Phillip(Tyron Ricketts) noch glaubt, mit seiner Arbeit die Welt zuverbessern. Die Moderatorin der Infotainment-Fernsehshow «Akut»,Valerie Kaiser (Saskia Valencia), ist zutiefst verlogen und verstecktvor der Welt ihren schwarzen Ehemann Omar (Morgan Domingos), der fürsie mehr ein exotisches Sex-Spielzeug ist. So weit, so bekannt.

Auch Heinz Hoenig vermag als unterdrückter Einwanderer Milos nurwenig Mitleid wecken, während sein abgrundtief böser Chef Karl(Claude-Oliver Rudolph) betreibt nebenher, na klar!, auch noch einenschwunghaften Drogenhandel. Jeder Schritt dieser Protagonisten bleibtbis zum Schluss vorhersehbar. Auch Martin Semmelrogges kurzer Einsatzals Passfälscher Eule vervollständigt lediglich einen Auftritt deslegendären «Boot»-Teams, das in diesem Film nahezu so tragisch wirktwie eine Handvoll alternder Schlager-Stars, die ihren Lebensunterhaltauf Firmenfesten verdienen müssen.