Kinostart: 21. Juni Kinostart: 21. Juni: «Shrek der Dritte»

Berlin/dpa. - Mit «Shrek der Dritte» ist Regisseur ChrisMiller ein für Kinder wie Erwachsene reizvoller Animationsfilmgelungen, der aber nicht ganz an seine beiden ironisch-witzigenVorgänger herankommt. Der Humor in der dritten Ausgabe der bislangvon Andrew Adamson inszenierten Oger-Abenteuer ist dafür fastdurchweg doppelbödig, so dass sozusagen auf zwei, dem Alterangepassten Handlungsebenen gelacht wird.
Alte und neue Figuren sind dabei: der anlehnungsbedürftige, frecheEsel, der gestiefelte Kater, Pinocchio, der Gingerbread Man, die dreikleinen Schweinchen, das verschlafene Dornröschen, die zickigeRapunzel, Bambi, der durchgedrehte Merlin, Lanzelot, Captain Hook undviele Andere aus der gar nicht so heilen Märchenwelt. Dabei machtShrek eigentlich weniger die abenteuerliche Suche nach dem Nachwuchs-König Artie Sorgen, sondern Fionas dringender Kinderwunsch. Denn dieVerantwortung für eine eigene Familie will der Oger noch nichtübernehmen.
«Etwas von Shrek steckt in allen von uns», sagt der Chef vonDreamWorks Animation, Jeffrey Katzenberg. «Im ersten Film hat ergelernt, sich zu lieben. Im zweiten Film lernt Shrek zu teilen. Undnun übernimmt er Verantwortung für ein Kind und ein ganzesKönigreich.» Ein Leben im steifen Hofstaat kommt für dentollpatschigen Shrek aber erst einmal überhaupt nicht in Frage. Seineeinzige Chance die Thronfolge anders zu regeln, ist der blutjungeArtie - der ist allerdings ein ziemlicher Loser.
Bei aller Liebe und Detailfreudigkeit für die Hauptfiguren lassendie Animationsfilmer die Nebenfiguren dieses Mal etwas blassaussehen. Der Internatsschüler Artie - im amerikanischen Original vonPopstar Justin Timberlake gesprochen - ist nicht nur ein schüchternerVerlierer, sondern vor allem ein richtiger Langweiler. Selbst ShreksWidersacher Prinz Charming und seine Armee der enttäuschtenMärchenfiguren verbreiten keinen wirklich großen Schrecken.
Dafür zeigen die weiblichen Schlossbewohner um Prinzessin Fiona,welche Kräfte in ihnen stecken. Königin Lillian geht selbstbewusstmit dem Kopf durch die Wand ihrer Gemächer. «Wer mich kennt, dertraut mir das zu», meint ihre deutsche Synchronstimme Marie-LuiseMarjan. Weniger robust und rotzig als Cameron Diaz im amerikanischenOriginal ist Esther Schweins als Fiona. «Für das deutsche Publikummusste Fiona etwas prinzessinnen- und mädchenhafter sein», sagtSchweins. Durchweg überzeugend ist wieder Sascha Hehn als Shrek(Original: Mike Myers).
Zu den Höhepunkten zählt eindeutig der Auftritt des MagiersMerlin, der die Märchenhelden zu einer bizarren Therapie-Sitzunginklusive Versöhnungsmusik überredet. Und auch dieses Mal provoziertdas Ende des Films natürlich eine Fortsetzung - immerhin hat Shrek jadann doch einen ganzen Stall voller kleiner grüner Babys, denen erdie Märchenwelt zeigen muss.