Kinostart: 19. Februar Kinostart: 19. Februar: «Uptown Girls - Eine Zicke kommt selten allein»

Hamburg/dpa. - Ihr Leben scheint eine einzige Party zu sein. Die New Yorker Society-Göre Molly Gunn (Brittany Murphy) schwimmt im Geld und hat höchstens einmal das Problem, welche Haarspange zu welchem Minirock passt. Das Design bestimmt das Bewusstsein. Mollys Vater war Rockstar und hat ihr ein Vermögen vererbt. Aber plötzlich ist die ganze Kohle futsch, und das verzogene, allein lebende Girlie muss lernen, dass die wirklich wichtigen Dinge im Leben nicht mit einer Kreditkarte zu haben sind.
Regisseur Boaz Yakin («Gegen jede Regel») hat eine kleine, aber sehr charmante Teenagerkomödie inszeniert, ganz ohne Zoten, aber mit viel Herz und Stil. Der fast schon legendäre deutsche Kameramann Michael Ballhaus veredelte diese schöne Geschichte mit seinem fließend-kreisenden Optik. Alles ist hier in Bewegung, jeder muss sich verändern, zwischen Kinderzimmer, Luxus-Penthouse und Rummelplatz.
Die verwöhnte Märchenprinzessin Molly wird aus ihrem bonbonbunten Paradies vertrieben und muss als Kindermädchen bei der super- zickigen achtjährigen Ray (Dakota Fanning) ganz von vorn anfangen. Die schrullige Kleine hat einen Ordnungstick, einen Hygienefimmel, einen Pillentick, und natürlich - wir sind in New York - einen Psychiater. Nur ihre Mutter Roma (Heather Locklear) sieht sie kaum. «Das ist ja hier wie in "Shining"», meint die entsetzte Molly. Rays todkranker Vater liegt im Nebenzimmer im Koma - der reinste Horror. Aber die neurotische Ray scheint sich nur für Ballettstunden und Teetassen zu interessieren. Dabei ist ihre Zickerei natürlich nur der Schutzpanzer gegen die lieblose Welt da draußen.
So ganz unbeschwert ist diese Komödie also nicht, trotz der amüsanten Wortgefechte und Sticheleien. Zum Glück zieht Brittany Murphy («8 Mile», «Voll verheiratet») keine Soloshow ab - Kinderstar Dakota Fanning («I am Sam») lässt sich als kleine Nervensäge nicht unterkriegen. Mit ihrer Mischung aus Naivität und cooler Abgeklärtheit bringt sie ihre Aufpasserin immer wieder zur Weißglut. Bis beide schließlich auf einem Rummelplatz in Long Island landen, in einem Karussell, das wie eine Erinnerung an eine unbeschwerte Kindheit wirkt.