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Kinostart: 19. April Kinostart: 19. April: «The Reaping»

Von Karin Zintz 12.04.2007, 10:26
Hilary Swank, hier bei der Oscar-Verleihung am 26. März 2000, spielt in «The Reaping» eine kühl analysierende Wunder-Forscherin, die religiösen Humbug entlarvt. (Foto: dpa)
Hilary Swank, hier bei der Oscar-Verleihung am 26. März 2000, spielt in «The Reaping» eine kühl analysierende Wunder-Forscherin, die religiösen Humbug entlarvt. (Foto: dpa) AFP

Hamburg/dpa. - Die doppelte Oscar-Gewinnerin («Million Dollar Baby») kämpft in dem spannenden Grusel-Thriller gegen das Übel - und gegen die Menschen, die es auf die Erde gebracht haben.

Im Alten Testament wird Wasser ungenießbar. Frösche, Mücken,Fliegen, Heuschrecken, Hagel, Finsternis, Seuchen und Geschwüreverbreiten Krankheit und Tod, alle Erstgeborenen sterben. Neuzeitlichwürde man die meisten dieser Phänomene als Umweltkatastrophen oderEpidemien einordnen. Doch gerade der analytischen Erklärungverweigert sich die Filmstory, hier ist Übernatürliches im Spiel.Dabei sind die Dreharbeiten im amerikanischen Süden durch denHurrikan Katrina selbst gehörig verwirbelt worden. Etliche Mitgliederdes Crew verloren ihr Zuhause.

Verbirgt «The Reaping» (deutsch: Die Ernte) in der Regie vonStephen Hopkins vielleicht doch einen Aufruf zum Handeln gegenÖkodesaster und Klimawandel? «Nein», wehrt Hilary Swank im Interviewentschieden ab. «Das ist ein gruseliger, übernatürlicher Thriller.Der Film macht keine Aussagen über unsere Wirklichkeit.»

Swank spielt die Wissenschaftlerin Katherine Winter, die denverschiedensten religiösen Phänomenen und «Wundern» mit strengemForscherblick auf den Grund geht. Sie entlarvt weinende Madonnenebenso als Humbug wie die angeblich heilende Wirkung eines ekeligenSchleims, der die Leiche eines Priester vor dem Verwesen bewahrt.Doch als sie in einen kleinen Ort in den Südstaaten der USA gerufenwird, dessen Flusswasser sich in Blut verwandelt hat, gerät dieehemalige Missionspastorin an die Grenzen der Logik.

Das Vieh verendet, die Steaks auf dem Grill werden von Madenzerfressen, Kirchgänger von pestartigen Geschwüren befallen. DieMenschen in dem Städtchen machen ein kleines Mädchen für dieHeimsuchungen verantwortlich und wollen das Kind töten. Für KatherineWinter beginnt eine Reise ins Grauen und in den Schmerz eigenerErinnerungen. Denn die Expertin hat ihre eigene Tochter in einerMissionsstation in Afrika durch einen Ritualmord verloren und mussihren Glauben wiederfinden, um sich selbst und ein Kind zu retten.«Es liegt in der menschlichen Natur, den eigenen Glauben in Frage zustellen», sagt Hilary Swank.

Der von dem Erfolgs-Produzenten Joel Silver («Matrix») produzierteFilm verzichtet auf extreme Gewaltdarstellungen und bekommt seineSpannung vor allem aus einer durchaus überraschenden Story und vonglänzenden Darstellern. Neben Swank sind unter anderem Stephen Reaund David Morissey mit von der Partie. Extrem realistisch sind die«Plagen» gelungen: Gefräßige Heuschrecken, wimmelnde Maden, platzendeFrösche garantieren Action mit hohem Ekelfaktor. «Das meiste warenSpezialeffekte. Aber einige der Insekten musste ich schon auf derHaut haben», berichtet Swank. «Zum Glück habe ich keine Phobie.»