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Kinostart: 18. Januar Kinostart: 18. Januar: «Das Streben nach Glück»

Von Karin Zintz 11.01.2007, 08:00
Obwohl er viele Sorgen hat, gelingt es Chris Gardner (Will Smith), in dem neuen Kinofilm «Das Streben nach Glück» seinen Sohn Christopher (Jaden Christopher Syre Smith) etwas aufzuheitern. (Foto: dpa)
Obwohl er viele Sorgen hat, gelingt es Chris Gardner (Will Smith), in dem neuen Kinofilm «Das Streben nach Glück» seinen Sohn Christopher (Jaden Christopher Syre Smith) etwas aufzuheitern. (Foto: dpa) Sony pictures

Hamburg/dpa. - Ganz anders «Das Streben nach Glück»: Ohne diebekannten Klischees erzählt der Film eine universelle Geschichte vonArmut, Verzweiflung und einer letzten Hoffnung. Als wahrerGlücksgriff stellt sich auch die Besetzung mit Will Smith und seinemSohn Jaden heraus. Der große Star lässt sich entspannt vom eigenenKind an die Wand spielen und sorgt mit einer gefühlsklugen Leistungfür ein überraschend hochwertiges Filmerlebnis.

Smith, der sympathisch lockere Typ aus Kassenhits wie «Men inBlack» oder «Hitch - Der Date-Doktor», ist Chris Gardner, auf dessenwahrer Geschichte «Das Streben nach Glück» basiert. Durch eineFernsehreportage über Gardner, der sich in den 80er Jahren aus derObdachlosigkeit ins sichere Leben eines Börsenmaklers emporgearbeitethat, wurde der Produzent Mark Clayman auf diesen Menschen aufmerksam.

Drehbuchautor Steven Conrad schuf aus den Eckdaten derGardner-Biografie ein Drehbuch, das sich ganz auf den emotionalenKern seines Strebens konzentriert: Auf die extreme Anstrengung einesLebens als allein erziehender, verarmter Vater, der seinen Sohn überalles liebt und ihm eine bessere Zukunft ermöglichen will. Deritalienische Regisseur Gabriele Muccino («Ein letzter Kuss») hat dasin seinem ersten englischsprachigen Film ohne das Hollywood-üblichePathos umgesetzt und sich an eine Fallstudie zur sozialen Härte imAmerika der Reagan-Zeit gemacht.

Ein gewaltiger Stein verstellt Gardner den Weg, nachdem ihn seineFrau (Thandie Newton) verlassen hat. Ständig schleppt er tragbareRöntgenapparate mit sich herum, mit deren Verkauf er ein bisschenGeld machen will. Doch die Dinger bringen ihm nichts als Unglück.Damit, dass er als Händler der Geräte Steuern nachzahlen muss, hat ernicht gerechnet. Gardner verliert seine Wohnung, fliegt mit seinemSohn aus einem schäbigen Motel, steht schließlich Schlange vor einemObdachlosenasyl.

Der echte Chris Gardner wusch sein einjähriges Baby in derU-Bahn-Toilette. Im Film ist der Sohn fünf Jahre alt, er stelltFragen. Beim ersten Mal akzeptiert er die U-Bahn noch als nächtliches«Höhlenversteck vor Dinosauriern», beim zweiten Mal nicht mehr. Mansieht Will Smith an, wie viel Kraft es ihn kostet, in Momentengrößter Bitterkeit dem Kind Liebe und Hoffnung zu vermitteln. Denneine einzige Chance hat der Mann, der clever ist, gut rechnen und gutreden kann. Ein unbezahltes Praktikum bei einer Börsen-Firmaverspricht dem Besten der Klasse einen festen Job. Und Gardner setztalles daran, dieser Beste zu sein.

«Das Streben nach Glück» führt sein Publikum in eine erstaunlichkitschfreie Zone und zeigt durchaus Humor. Niemals verliert diegefühlvolle Geschichte von Vater und Sohn jedoch die harte Realitätaus den Augen: Armut hat nichts Romantisches, Armut ist ungerecht -aber sie gehört zum Alltag in der Welt.