Kinostart: 17. Mai Kinostart: 17. Mai: «Herr Bello»

München/dpa. - Für Herrn Bello ist das sehr ungewohnt, war erdoch bislang der Hund des Apothekersohnes Max Sternheim - bis er voneiner Zauberflüssigkeit geschlabbert und sich in einen Menschenverwandelt hat. Doch die Magie bringt nicht nur sein Hundelebendurcheinander. Auch Max, sein Vater und die schöne Frau Lichtblaugeraten in den Strudel der Ereignisse. «Herr Bello» heißt derFamilienfilm, den sich der erfolgreiche Kinderbuchautor Paul Maar mitdem Filmproduzenten Ulrich Limmer ausgedacht hat und der am 17. Maimit der Musik von Konstantin Wecker ins Kino kommt.
Armin Rohde spielt Herrn Bello, der trotz seiner Verwandlung nochviele hündische Eigenschaften hat. Knurrend jagt er im Park Katzenhinterher, schnüffelt Frauen am Hinterteil und heult auf dem Hausdachden Vollmond an. Eifrig sind Max (Manuel Steitz - «RäuberHotzenplotz») und sein Vater (August Zirner - «Die Fälscher») deshalbbemüht, ihrem Hausgenossen Manieren beizubringen.
Doch den Zwölfjährigen plagen noch ganz andere Sorgen. Er hat denTod seiner Mutter vor sechs Jahren nicht verwunden und leidet, wenndie Frauen seinen Vater umschwärmen. Als Frau Lichtblau (Sophie vonKessel - «Rennschwein Rudi Rüssel 2») auftaucht, wittert Max eineechte Gefahr, denn mit ihrem hübschen Lächeln hat sie das Herz deseinsamen Apothekers im Nu erobert. Dass sich Herr Bello ebenfalls indas «tolle Weibchen» verliebt, kommt Max sehr gelegen und gemeinsamschmieden sie Pläne, um Frau Lichtblau von Bellos Reizen zuüberzeugen.
Für fünf Millionen hat das Erfolgstrio der beiden Sams-Filme,Limmer, Maar und der Regisseur Ben Verbong, einen handwerklichsoliden und liebevoll ausgestatteten Film geschaffen, der aber keinennachhaltigen Eindruck hinterlässt. Produzent Limmer hat die Komikbewusst sparsam eingesetzt: «Wenn man unseren Film nur als Gaudiumhätte erzählen wollen, wäre viel vom Tiefgang der Geschichte verlorengegangen.» Max müsse lernen, von seiner Mutter Abschied zu nehmen, umin der Familie Platz für eine neue Frau zu schaffen. «Wir mussten dieAufgabe bewältigen, eine Balance zwischen Emotionalität und Komik zufinden, so dass man sowohl lachen kann, als auch gerührt ist.»
Etwas mehr Witz hätte dem Film dennoch gut getan. Vor allem werdas Buch «Herr Bello und das blaue Wunder» gelesen hat, das Maar nachder Drehbuchvorlage geschrieben hat, dürfte enttäuscht sein. DasBuch, das vom Verlag Oetinger mit Filmfotos neu herausgebracht wurde,strotzt nur so vor lustigen Ideen, die den Leser Tränen lachenlassen.
Zu den lustigsten Filmszenen zählt der Gastauftritt des hessischenKomiker-Duos Badesalz, die als Polizisten Herrn Bello verhören. Dabeigeht es drunter und drüber, vor allem als der Hundemensch zuProtokoll gibt, dass er auf einer Müllkippe geboren wurde und davonschwärmt, dass er bei Sternheims sein Geschäft in einer Salatschüsselverrichtet, die natürlich in Wirklichkeit eine Toilettenschüssel ist.Großes Vergnügen bereitet auch der Schauspieler Peter Rappenglück,der als menschgewordenes Schwein bei der Müllabfuhr arbeitet und sicham Schluss glücklich im Abfall suhlt. «Das war schon richtiger Müll»,sagte er. Drei bis vier Mal musste er die Szene bei den Dreharbeitenwiederholen. Sein einziger Gedanke sei dabei gewesen: «Ich hoffe, esist bald vorbei!»