Kinostart: 17. Juli Kinostart: 17. Juli: «Mamma Mia!»

Hamburg/dpa. - Meryl Streep fand es ganz schön mutig, dass die Abba-Gründer sie ihre Songs singen lassen. Mit entzücktem Kreischen habe sie auf das Angebot reagiert, die Hauptrolle im Abba-Film «MammaMia!» zu spielen, erzählte die 59-jährige Hollywoodschauspielerin. Und vor Schreck oder Freude gekreischt wird eigentlich permanent in der knallbunten, kitschigen und fast ironiefreien Kinofassung des gleichnamigen Musical-Hits.
Unter der grellen Sonne Griechenlands wird die reichlich seichteGeschichte der allein erziehenden Hippie-Mutter Donna (Streep)erzählt, die sich plötzlich mit drei ihrer früheren Liebhaber undeinem möglichen Vater ihrer Tochter konfrontiert sieht. Dazuillustrieren in allen passenden und unpassenden Momenten dieeingängigen Melodien der schwedischen Popband Abba die aktuelleGefühlslage der Filmfiguren - von «Dancing Queen» über «S.O.S» bis«Take A Chance On Me».
Die Gesangseinlagen von Streep und ihren Mitstreiterinnen wieAmanda Seyfried und Julie Walters lassen sich dabei durchaus hören.Entschieden schwerer tun sich dagegen die Film-Liebhaber PierceBrosnan, Colin Firth und Stellan Skarsgard mit der Aufgabe, aufPlateausohlen und in glitzernden 70er-Jahre-Anzügen und auch nochsingend eine gute Figur abzugeben.
Rund 30 Millionen Menschen weltweit haben das Abba-Musical seitseiner Premiere in London im Jahr 1999 gesehen. In Deutschland läuftdie Show noch in Essen und Berlin. Wie beim Musical führte die BritinPhyllida Lloyd auch beim Kinofilm Regie. Coproduzenten des Films sinddie echten Abba-Stars und Bandgründer Benny Andersson und BjörnUlvaeus.
Streep erzählte, sie habe die Musicalfassung in New York in dertraurigen Zeit nach den Anschlägen auf das World Trade Centerzusammen mit ihrer Tochter erstmals gesehen. In einem Brief an dasSchauspielerensemble habe sie den Künstlern anschließend für dastolle, aufbauende Erlebnis gedankt. Und nun spielt sie im Film selbstmit: «Spaß ist noch untertrieben», beschrieb Streep die Dreharbeiten.«Am Anfang dachte ich, die Filmleute machen Witze. Ich hätte nichtgedacht, dass ich die erste Wahl für die Donna sein würde.»
Ex-«James Bond» Pierce Brosnan haderte nach eigenem Bekundendagegen lange mit seiner Zusage für den Musical-Film. Als dasRollenangebot kam, habe er gedacht: «Ein Job, gut. Das Leben einesSchauspielers ist eben hart.» Nachdem er dann die Musicalvorlage inLondon gesehen hatte, war er offensichtlich leicht verzweifelt undwarf sich vor: «Zu was habe ich da bloß Ja gesagt?!» Wie ein Mantrahabe er sich dann vorgesagt: «Aber Meryl Streep spielt auch mit, aberMeryl Streep spielt auch mit...», erzählte der 55-jährige halb imErnst, halb im Scherz.
Aber seine Rolle sei natürlich nicht nur eine«Herausforderung» gewesen, wie er es formulierte. «Es war ein großerSpaß», meinte Brosnan. «Der Film feiert das Leben, die Liebe und dieFamilie.» Und Regisseurin Lloyd verriet: «Einer der drei männlichenHauptdarsteller hat versucht, sein Kostüm nach dem Ende derDreharbeiten mit nach Hause zu nehmen.»