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Kinostart 15. April Kinostart 15. April: «Cop Out» - Bruce Willis in einer Actionkomödie

Von Chris Melzer 08.04.2010, 11:23

NEW YORK/DPA. - Die ersten Minuten von «Cop Out» könnten zumKlassiker werden - oder sind zumindest aus Klassikern gemacht. Denndie Verhörszene am Anfang besteht ausschließlich aus Zitaten großerFilme. Der Polizist Paul befragt einen kleinem Ganoven und hat seinenSpaß beim Spiel mit markigen Sprüchen. Sein Partner Jimmy stehtderweil hinter dem falschen Spiegel und amüsiert sich - genau wie derZuschauer. Bruce Willis ist dieser Jimmy, der in «Cop Out - Geladenund entsichert» mit seinem durchgeknallten Kollegen Paul die Hochzeitseiner Tochter retten und dafür ganz nebenbei eine Gangsterbandefassen muss.

Wie schon in seinen Hits «Stirb langsam» spielt Willis einen NewYorker Polizisten, und wieder einmal versucht er sich mit einerKomödie, was mal klappte («Der Tod steht ihr gut»), aber auch schonmal daneben ging («Hudson Hawk - Der Meisterdetektiv»). Sein PartnerTracey Morgan als Paul ist in Deutschland noch kein Star, in den USAkennt ihn jeder durch die erfolgreiche Serie «30 Rock».

Jimmy will die Traumhochzeit seiner Tochter bezahlen und dafüreine geliebte Baseballkarte für viel Geld verkaufen. Doch bei einemÜberfall wird ihm ausgerechnet diese Karte geklaut. Die Jagd nach demkleinen Stück Papier beginnt und wird zum Einsatz gegen einemexikanische Drogenbande.

«Es ist verdammt schwer, ein Drehbuch für eine gute Komödie zufinden», sagt Willis. «Das hier ist eine.» Ein paar Mal habe er beimLesen laut gelacht, «das passiert mir sonst nie». Willis ist privatein eher ruhiger Mensch, der den deftigen Humor lieber mag als densubtilen. «Die besten Witze im Film waren die, für die wir Ärgerbekommen werden», sagt er grinsend im Interview.

Noch überdrehter als Tracey Morgan, der vor der Kamera so mancheRegel der politischen Korrektheit übertritt, ist Seann William Scott,der Durchgeknallte aus den «American Pie»-Filmen. Wer ihn außerhalbdes Sets trifft, merkt rasch, dass Scott das Übergeschnappte nichtnur spielt. «Klar bin ich ein bisschen verrückt, aber doch von derharmlosen Sorte, oder?», sagt er der dpa. Dabei habe er sich für «CopOut» noch zusammengerissen: «Mühsam, denn ich bin ein halbes Jahr wieangestochen rumgerannt, weil ich einen Film mit Bruce Willis gedrehthabe. Am liebsten hätte ich mir ein Megafon gekauft undrausgeschrien: "Ich drehe gerade einen Film mit Bruce Willis"!» Dassei einfach seine Art. «Denken Sie an Drogen? Kein Stück!», betontScott. «Schon weil ich da mal ein paar Erlebnisse in Amsterdam hatte.Einige, an die ich mich nicht mehr erinnern möchte. Und einige, andie ich mich gar nicht mehr erinnern kann.»

In den USA wurde der Film «so aggressiv beworben wie dieBombardierung von Dresden», sagt Regisseur Kevin Smith. Trotzdem warder Erfolg verhalten. Am Startwochenende spielte er zwar gute 18Millionen Dollar ein, verschwand aber rasch wieder aus den Top Ten.Auf der Kritikerseite «Rotten Tomatoes» bewerteten gerade 19 Prozentden Film positiv. Vielleicht ist Bruce Willis mit 55 mittlerweiledoch zu alt für einen ausgesprochen jugendlich gemachten Film. «DerStreifen sieht aus wie von zwei Teenagern, die einen Youtube-Clipmachen», meint Smith. «Na ja, einen Youtube-Clip für 30 MillionenDollar.»