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Kinostart: 14. Mai Kinostart: 14. Mai: «17 Again»

Von Wolf von Dewitz 07.05.2009, 08:55
Mädchenschwarm Zac Efron lehnt im Film «17 again» an einer Wand. (FOTO: DPA)
Mädchenschwarm Zac Efron lehnt im Film «17 again» an einer Wand. (FOTO: DPA) Warner bros

Berlin/dpa. - Er ist «17 Again» (Wieder 17), wie die US-Komödie mit Hollywood-Jungstar Zac Efron heißt («High School Musical»). Nun kann Mike einenFehler aus der Vergangenheit wieder gutmachen: Damals war er seinerFreundin nachgerannt, anstatt auf dem Basketballfeld das Ticket zumCollege-Stipendium zu lösen. Doch erneut ist er unsicher, was er tunsoll. In dem Regiewerk von Burr Steers («Igby») spielt «Friends»-Serienstar Matthew Perry den «alten» Mike.

Hollywood bringt alle Jahre wieder sogenannte «Body-Switching-Comedys» auf den Markt. Tom Hanks wurde plötzlich groß («Big», 1988),Jamie Lee Curtis tauschte auf der Leinwand ihren Körper mit LindsayLohan («Freaky Friday», 2003) und Jennifer Garner wurde als Kind«30 über Nacht» (2004). Für die Hauptdarsteller ist das einewillkommene Herausforderung: Sie spielen Figuren, die sich wegen desAltersunterschieds zwischen Körper und Geist anders verhalten als vonAußenstehenden angenommen.

Zac Efron gelang mit den kommerziell erfolgreichen Disney-Filmen«High School Musical» der Durchbruch. Der dritte Teil hielt sichwochenlang weltweit auf Platz eins der Kinocharts. Diese Formelübernimmt Regisseur Steers als vermeintliche Erfolgsgarantie in seinneues Werk «17 Again». Er präsentiert seinen Hauptdarsteller Efronso, wie es die «High School Musical»-Fans gewohnt sind: sportlich,attraktiv und makellos. Dass der «Ritter in glänzender Rüstung»keinen ebenbürtigen Gegenspieler hat und keine ernstzunehmende Gefahrdurchstehen muss, trägt nicht unbedingt zur Dynamik des Films bei.Efron darf seinen nackten Oberkörper zeigen, mit Cheerleadern tanzenund dann doch - dem Ideal eines keuschen Puritaners entsprechend -seine Mitschüler von sexueller Enthaltsamkeit überzeugen.

Wenn das Sexsymbol Efron auf der Leinwand im Aufklärungsunterrichtangewidert Probepackungen Kondome von sich wirft, wirkt das wie einüberzogener Witz - und ist auf der Leinwand bierernst gemeint. «Wiesollen euch andere respektieren, wenn ihr euch nicht selbstrespektiert», belehrt er drei aufgetakelte Schülerinnen, die das mitder sexuellen Abstinenz nicht so ernst nehmen. Alles werde gut,ermuntert die verjüngte Hauptfigur Mike immer wieder seine beidenKinder, die er nun als Quasi-Gleichaltriger durch die High-School-Wirren begleiten kann. Der ganze Film erscheint wie einMissverständnis: Wo surreale Body-Switching-Komödie drauf steht, isteine moralin-übersäuerte Familien-Geschichte drin.

Am Ende der 102 Filmminuten kommt dann endlich ein originellerEinfall: Im Abspann werden vom Filmteam Fotos aus Schulzeiten gezeigt- damals, als sie 17 waren.

Bei der US-Filmkritik fiel der Film überwiegend durch. DerRezensent Roger Ebert fällte noch ein gnädiges Urteil: «17 Again» sei«nette, harmlose Unterhaltung». Die «New York Post» bemängelte diewenigen echten Lacher und beschrieb die Handlung als «Vortrag überSex-Abstinenz». Das Magazin «Rolling Stone» war enttäuscht: «BurrSteers, der Regisseur des hervorragenden "Igby", hält sich bloß damitauf, Klischees aufzupolieren.»