Kinostart 14. Januar Kinostart 14. Januar: «Old Dogs»
HAMBURG/DPA. - Die traute, etwas tranige Harmonieendet jäh, als der eher schüchterne Dan Besuch von seiner ExfreundinVicki (Kelly Preston) bekommt, mit der er vor sieben Jahren einekurze Urlaubsaffäre hatte.
Das Ergebnis dieser Liaison hat Vicki gleich mitgebracht: Dan istVater der Zwillinge Emily (Ella Bleu Travolta, Johns Tocher) und Zach(Conner Rayburn). Als sich die Mama dann schnell für zwei Wochenverabschiedet, stehen die beiden nicht mehr ganz so jungen Männer vorder größten Aufgabe ihres Lebens.
Walt Becker, einer der gefragtesten Komödien-RegisseureHollywoods, der John Travolta bereits in der Biker-Komödie «Born tobe Wild Saumäßig unterwegs» (2007) in Rockerkluft in die Wüsteschickte, geht auch diesmal mit reichlich brachialem Humor zur Sache.Viel hilft es nicht, die Familienkomödie «Old Dogs - Daddy or Deal»aus dem Hause Disney kommt in fast allen lieblos zusammengestoppeltenSequenzen verkrampft, uncharmant und stupide daher. Soviel Holzhammerwar selten.
Der arme Softie Dan wird gleich zu Beginn im Sonnenstudio kräftiggeröstet, während der ewige Womanizer Charlie mit der Dame hinter demTresen flirtet. Im Pfadfinderlager gibt es beim Frisbee-Spiel mit demmartialischen Gruppenführer Barry (Matt Dillon) reichlich Prügel, undauch die Kids werden nicht verschont.
Dies ist ebenso wenig komisch wie Golfbälle, die in Weichteilenlanden oder ein Einbruch in einem Zoo, bei dem Dan und Charlie imPinguinbecken umherschwimmen und ihr junger Kompagnon von einerGorillamutter adoptiert wird. Und dass Williams im Finale als«Superheld» in die Lüfte abhebt, um seinen Kindern eineGeburtstagsüberraschung zu bereiten, mündet auch nur in Rührseligkeitund falscher Sentimentalität. Der Film hat zu diesem Zeitpunkt längstseine Bruchlandung erlebt.
Dass sich zwei so großartige Komiker wie Robin Williams und JohnTravolta für diese geistlose Komödie haben einspannen lassen, istschon sehr rätselhaft. «Sie haben alle Hände voll zu tun, etwasLeichtigkeit in ihre Strichmännchen-Figuren zu bringen», meinte die«New York Times», Kritikerpapst Roger Ebert fand den Film «unfassbarblöde». Das Publikum hat es nicht unbedingt gestört, laut US-Filmzeitschrift «Variety» spielten die «Old Dogs» seit ihrem US-Kinostart immerhin schon fast 50 Millionen Dollar (knapp 35 MillionenEuro) ein.