Kinostart 12. November Kinostart 12. November: «Love Happens»
Hamburg/dpa. - Ein menschlich besonders bedauerliches Beispiel dafür ist BrandonCamps Regiedebüt «Love Happens» mit Jennifer Aniston und AaronEckhart in den Hauptrollen. Es war nämlich nach dem Tod seiner Muttervor einigen Jahren, dass Autor Camp begann, sich mit dem Leid vonHinterbliebenen auseinanderzusetzen. Gemeinsam mit Mike Thompsonverfasste er ein Drehbuch über einen Trauer-Guru, der seinenAnhängern neuen Lebensmut verschafft, sich aber selbst nicht helfenkann. Aus der wohlmeinenden Liebesgeschichte hat Camp (39) nun selbsteine platte, uncharmante und langatmige Leinwand-Tragikomödieinszeniert, die auch durch ihre hölzern wirkenden Stars nicht besserwird.
Der erfolgreiche Ratgeber-Autor Burke Preston, den der schneidigeEckhart (41, «The Dark Knight») verkörpert, treibt darin seineneigenen Werbeslogan auf die Spitze: Gibt dir das Leben Zitronen,kannst du immer noch Limonade daraus machen. So verdrängt derPsychologe sein Unglück und stürzt sich in die Arbeit, nachdem seineFrau bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist. Als Burke zu einemseiner O-Kay!-Trauerworkshops nach Seattle reist, stößt er imHotelflur zufällig mit der hübschen Floristin Eloise (Aniston, 40)zusammen, die sich - noch - in glücklicher Beziehung zu einemRockmusiker wähnt.
Zwei Menschen sind von einander fasziniert jedoch zum komplettfalschen Zeitpunkt. Wie das selbst nicht ganz problemfreieBlumenmädchen dem Mann im Manageranzug hilft, sich den Dämonen vonGestern zu stellen, um für die Zukunft frei zu sein, erzählt der Filmin überaus glatten, direkten Bildern und bedeutungsschwangerenDialogen.
Trotz einiger Seitenhiebe auf das nicht nur in den Staatenflorierende Ratgeber-Business sowie Ausflügen in die Screwball-Comedywie etwa beim Streit zwischen Burke und Eloise in der Herrentoilette:Der zwischen den Genres lavierende, mit obligatorischer Popmusikunterlegte Film langweilt komplett, weil er formal stark mitStereotypen arbeitet und inhaltlich allzu absichtsvoll wirkt. Und diemangelnde Ausstrahlung der beiden populären Hauptdarsteller könnenweder Kinolegende Martin Sheen (Bobby) als Schwiegervater noch eingewisser Rocky, 20-jähriger Filmpapagei - der hier ganz gelassen denSeelenvogel gibt - wettmachen.