Kinostart 10. Dezember Kinostart 10. Dezember: «Küss den Frosch»
Berlin/dpa. - Doch zuletzt setzte der Unterhaltungskonzernvermehrt auf die innovative Kunst der Pixar-Genies und brachtecomputeranimierte Werke wie «Ratatouille» und «Wall-E» heraus. DieseZeichentrick-Pause ist aber nun vorbei. Mit dem handgezeichneten«Küss den Frosch», der unter der Regie der erfahrenen TrickfilmerJohn Musker und Ron Clements («Aladdin») entstand, kehrt Disney inmehrfacher Hinsicht zu seinen Wurzeln zurück und präsentiert aus demNew Orleans um die Jahrhundertwende ein jazzig buntes Gute-Laune-Musical für die ganze Familie.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Tiana. Zusammen mitihrer Freundin Charlotte verkleidete sie sich früher oft als einePrinzessin und träumte sich in eine Glitzerwelt. Jetzt aber, einigeJahre später, sieht Tianas Leben ganz anders aus: Sie schuftet Tagund Nacht als Kellnerin und spart jeden Cent, um endlich daslangersehnte eigene Restaurant eröffnen zu können. Deswegeninteressiert es sie auch herzlich wenig, als eines Tages Prinz Naveenin die Stadt kommt. Charlotte dagegen ist ganz aufgeregt. Als Tochtereiner reichen Familie wittert sie ihre Chance auf den großen Glamourals Prinzessin.
«Küss den Frosch» steuert dabei zwar erwartungsgemäß auf einHappy End zu, überrascht aber auf dem Weg dahin immer wieder mitneuen, sehr charmanten Ideen. Nicht nur, dass der Kuss eines Froschesein unerwartetes Ergebnis bringt. Tiana und Prinz Naveen müssen zudemdurch die Machenschaften des bösen Magiers Doktor Facilier ersteinige wahnwitzige und spannende Abenteuer überstehen. Auch dieFiguren-Zeichnung sprüht nur so vor kreativen Einfällen.
Da ist zum Beispiel das schwer verliebte Glühwürmchen Ray, dassich bei Lichtausfall einfach kurzerhand seinen Po dreht, bis dasHinterteil wieder schön leuchtet. Der tollpatschige Alligator Louiswürde endlich gerne von den Menschen als Musiker anerkannt werden.Und Mama Odie ergattert sich als 197-jährige Zauberkönigin der Sümpfeebenfalls sofort einen Platz im Herzen der Zuschauer. Vor allemjedoch überrascht Tiana als moderne Disney-Prinzessin. Schließlichist sie es, das dunkelhäutige und schüchterne Mädchen, das als Heldindes Films über sich hinaus wächst.
«Küss den Frosch» zeichnet sich aber auch durch die Musical-Einlagen aus. Vor wunderschöner New-Orleans-Kulisse tanzen und singendie Figuren zur jazzigen Musik von Oscar-Preisträger und KomponistRandy Newman («Die Monster AG», «Toy Story 2»). Dabei erinnern dieSzenen in ihrer üppigen Detailfülle durchaus an Disney-Klassiker wie«Aladdin» oder «Der König der Löwen». In der deutschen Fassungübernehmen übrigens die Soul-Sängerin Cassandra Steen, Roger Cicero,Marianne Rosenberg und Bill Ramsey die Haupt-Parts.
Damit markiert «Küss den Frosch» insgesamt eine Rückkehr zu altenDisney-Traditionen. Das ist in diesem Fall aber kein Rückschritt. ImGegenteil. «Küss den Frosch» wirkt erfrischend und zeitlos zugleich -und wird viele erwachsene Zuschauer sicher an ihre eigene Kindheitmit Disney-Werken erinnern sowie junge Zuschauer wieder dafürbegeistern können.