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Kinostart: 09. Juni Kinostart: 09. Juni: «Playa del Futuro - Suche nach dem Glück»

Von Johannes von der Gathen 02.06.2005, 14:58
Peter Lohmeyer als Jan (l) und Hilmi Sözer als Rudi (r) in einer Szene des Films «Playa del Futuro», der am 09.06.2005 in den deutschen Kinos anläuft. (Foto: dpa)
Peter Lohmeyer als Jan (l) und Hilmi Sözer als Rudi (r) in einer Szene des Films «Playa del Futuro», der am 09.06.2005 in den deutschen Kinos anläuft. (Foto: dpa) Kinowelt

Hamburg/dpa. - Mitten in der andalusischen Einöde liegt der«Strand der Zukunft», und das ist schon ein guter Witz. Nichts alsflimmernde Hitze und Staub gibt es hier, dazu ein ausgestorbenesKaff, ein Bahnhof im Nichts und dann und wann ein Zug, der wie eineFata Morgana aus dem Dunst zu kommen scheint.

An diesem unwirklichen Ort, der auch der Schauplatz eineslakonischen Italo-Westerns hätte sein können, kreuzen sich dieSchicksale einer Handvoll Menschen. Da ist Jan (Peter Lohmeyer), derpassionierte Koch, der seinen Kumpel Rudi (Hilmi Sözer) sucht. Wirbegegnen Angie (Nina Petri), die ganz neu anfangen will, lernen dengestrandeten ungarischen Seemann László (Miklos Königer) kennen undAna (Mariana Cordero), die traurige spanische Witwe. Allesamtwunderliche Glückssucher am Ende der Welt.

Sieben Jahre nach seinem schönen Rail-Road-Movie«Zugvögel...Einmal nach Inari» mit Joachim Król als kauzigemKursbuchfanatiker erzählt Regisseur Peter Lichtefeld wiederum dieGeschichte einer Reise ins Ungewisse. Ruhig und bedächtig kommt auchder neue, keineswegs perfekte Film daher, mit lässiger Beiläufigkeithält Lichtefeld die Fäden in der Hand, und manchmal verheddert ersich auch, landet auf dem Abstellgleis. Richtig böse wird man abernicht, die verschrobenen Figuren und ihre liebenswerten Macken mussman einfach mögen.

Es kommt auf die Kleinigkeiten an in Lichtefelds schwankendemBeziehungs-Mobile, die Blicke und Gesten sind wichtig. Es scheint so,als könnten der Koch Jan und die Aussteigerin Angie ein Paar werden.Da bahnt sich etwas an, sie sagt über den schlaksigen Typ: «Er istder richtige Mann zur falschen Zeit». Aber Jan hat gerade erst eineFreundin gefunden, zuhause in Köln. Kati (Outi Mäenpää) war ewig mitRudi zusammen, jetzt versucht sie ihr Glück mit Jan, dem ewigenPechvogel, der in Andalusien steckt und vom Münzfernsprecher ausgroschenweise Kontakt hält. Und Katis Eltern wollen auch noch einWörtchen mitreden. Mit «Inari Airlines» kommen sie nach Kölngeflogen, die großartige Kaurismäki-Schauspielerin Kati Outinenspielt die verhärmte Mutter.

So treffen sie sich und gehen wieder auseinander, brechen auf undbleiben stecken, und es passiert gar nicht so arg viel in diesemFilm. Eine Bahnhofsgaststätte wechselt unter falschen Vorzeichen denBesitzer, ein Seemann will endlich weg aus der Wüste, gekocht wirdauch noch. Es gibt Gelegenheiten im Leben, da kann eine perfektzubereitete «Crema catalana» der Königsweg zum Glück sein.