Kino Kino: Autor von «Die Faust im Nacken» ist tot

Los Angeles/New York/dpa. - Der Schriftsteller starb nach Angaben seiner Frau Betsy am Mittwoch inseinem Haus in Long Island (US-Bundesstaat New York), berichtete die«New York Times».
Der 1954 entstandene Filmklassiker «Die Faust im Nacken» mitMarlon Brando und Eva Maria Saint in den Hauptrollen wurde mit achtOscars ausgezeichnet. Einen davon holte sich Schulberg für das besteDrehbuch. Drei Jahre später arbeitete er erneut mit Regisseur EliaKazan an dem Film «Ein Gesicht in der Menge».
Schulberg wurde am 27. März 1914 in New York geboren. Sein Vater,ein Filmproduzent, zählte zu den Pionieren in Hollywood. Seinenersten Erfolg als Schriftsteller hatte er Anfang der 40er Jahre mitdem Roman «Was treibt Sammy an?», der von einem rücksichtslosenAufsteiger in der Traumfabrik erzählt.
Für Aufsehen sorgte Schulberg, als er sich im Zuge derUS-Kommunistenjagd dem «Komitee für unamerikanische Umtriebe» alsZeuge zur Verfügung stellte. Obwohl selbst früher Mitglied derKommunistischen Partei, brachte er andere Kollegen auf diegefürchtete «schwarze Liste». Viele alte Weggefährten warfen ihmVerrat vor. Er selbst sagte, er habe die Einschränkung derMeinungsfreiheit durch die Partei nicht länger hinnehmen wollen.
Bis ins hohe Alter schrieb Schulberg weiter Drehbücher. Vor dreiJahren verkündete US-Regisseur Spike Lee, dass er den legendärenBoxkampf zwischen Max Schmeling und Joe Louis von 1938 in denBabelsberg-Studios nach Schulbergs Skript drehen wolle.