"Kinderparadies" "Kinderparadies": Leander Haußmann stellt seinen ersten "Polizeiruf" vor

halle/MZ - Im neuen „Polizeiruf 110“ aus München, den die ARD am Sonntag um 20.15 Uhr ausstrahlt, ermittelt Kommissar Hanns von Meuffels (Matthias Brandt) in einem Kindergarten mit dem schönen Namen „Kinderparadies“, der auch Namensgeber für diese Krimi-Folge ist.
Auf einem Elternabend wird heftig darüber diskutiert, ob man den zweijährigen Bruno (Vincent Brosig) überhaupt noch in den Kindergarten gehen lassen darf oder ihn nicht lieber ausschließen sollte. Denn der Junge beißt bevorzugt Kinder in den Arm. Valeska (Annika Kuhl) ist die Mutter von Bruno und versucht an diesem Abend, die Eltern zu beschwichtigen und zu beruhigen.
Handschrift ist unverkennbar
Unterstützung erhält sie dabei von Joachim (Johannes Zeiler), dem Vater der kleinen Lara (Doris Marianne Möller). Joachim ist zugleich der Gründer der noblen Kindertagesstätte, deren „Besatzung“ in teuren Autos vorgefahren wird. Geld spielt hier keine Rolle, wie das für München nicht ganz untypisch ist. Parallel zu dem Elternabend streitet sich ein Paar in einem Haus, um sich dann im Bett wieder zu versöhnen. So weit kommt es aber nicht, denn das Babyphone übermittelt Kindergeschrei. Und die Frau wirft den jungen Mann schließlich aus ihrem Haus hinaus mit den Worten, er solle doch zu seiner faden Frau zurückkehren, sie habe die Nase gestrichen voll.
Leander Haußmann, bekannt als Regisseur von Kinofilmen wie „Hai-Alarm am Müggelsee“ oder „Sonnenallee“, inszeniert mit „Kinderparadies“ seinen ersten „Polizeiruf 110“. Das Drehbuch schrieb Daniel Nocke.
Die Handschrift von Haußmann ist unverkennbar. Hanns von Meuffels dürfte sicher der erste deutsche Kommissar sein, der im Auto Musik von Bob Dylan hört - und „Peter und der Wolf“.
Am Anfang laufen die beiden Handlungsstränge nebeneinander her und der Effekt ist, dass man nicht sofort darauf kommt, wer der Täter sein könnte. Ella (Lisa Wagner), die Mutter von Lara, wurde vor ihrem Haus tot aufgefunden. Ein Auto ist mehrmals über sie hinweggefahren, der Mord kommt fast einer Hinrichtung gleich.
Zu Recht in Panik geraten?
Zudem ist es jene Frau, die den Mann hinausgeworfen und der ihr am Container mit einem Gegenstand auf den Kopf geschlagen hat. Puzzleartig setzt sich die Ermittlung zusammen und von Meuffels muss zudem auch noch auf die kleine Lara aufpassen.
Was sich als gar nicht so einfach erweist, denn die Kleine ist natürlich auf Zack. Vor allem im Supermarkt, wo sich von Meuffels gute Ratschläge der weiblichen Kundschaft anhören muss, dass ein Kind nicht in den Einkaufskorb gehört. Als er an der Kasse des Diebstahls bezichtigt wird, weil Lara einen rosa Teddy statt ihres braunen in den Armen hält, nutzt die Kleine den Tumult, um sich alleine im Einkaufscenter umzuschauen.
Von Meuffels gerät zu Recht in Panik, als er sich umdreht und das Kind plötzlich nicht mehr sieht. Auf dem Parkdeck sieht er ein Auto wegfahren und befürchtet das Schlimmste.
Im Fernsehen: „Polizeiruf 110 - Kinderparadies“ beginnt am Sonntag um 20.15 Uhr im Programm der ARD.